Schnellimbiss und Kükenspringen

Während es Menschenkindern manchmal erst mehr oder weniger mühsam beigebracht werden muss, ihr Essen nicht hastig hinunterzuschlingen, scheint es bei unseren Turmfalken genau umgekehrt zu sein: Es kann offensichtlich nicht schnell genug gehen. Noch vor wenigen Tagen nahm die Verfütterung einer Maus meistens zwischen 7 und 10 Minuten in Anspruch. Inzwischen ist der Zuwachs an Geschwindigkeit enorm. Im Videoclip vom 10. Juni brauchen die fünf Falkenküken nur noch ca. 90 Sekunden für eine Maus.

Drei der kleinen Falken nähern sich nach dem Fressen Richtung Ausgang wie in einer Phalanx dem Muttervogel. Man könnte meinen, sie würden weiteres Fressen einfordern, verstärkt durch ihre Rufe.

Inzwischen sind Ansätze von Schwanzfedern zu erkennen, ebenfalls sieht man bereits sehr schön dunkleres Gefieder unter dem weichen Flaum bei einem der Küken, als es kurz die Flügel bewegt.

Turmfalken-Schnellimbiss am 10. Juni 2021

Hier ist ein Clip vom 9. Juni 2021: Eins der Küken will den den kürzesten Weg nach vorne nehmen, aber da gibt’s ein Hindernis, eins der Geschwister steht im Weg. Was macht man, wenn man noch nicht drüber fliegen kann? Ganz einfach, drüber springen und nach einer Bauchlandung gleich wieder aufstehen!

Turmfalken-Kükenspringen am 9. Juni 2021

Turmfalken-Büfett eröffnet

Hier ist ein Video vom 8. Juni: Mittagszeit, es wird aufgetischt! Die fünf Küken werden dieses Mal nicht mit zerkleinerten Häppchen versorgt, sondern die Beute wird ihnen nur vorgelegt, in diesem Fall vom Terzel, dem männlichen Turmfalken. So ganz geübt sind sie aber offensichtlich noch nicht im Zerkleinern, sie werden durchaus noch Hilfe brauchen.

Turmfalken-Büfett

Wie vermutet, befinden wir uns zur Zeit in einem Übergangsstadium, was die Nahrungsaufnahme betrifft. Drei der Küken hatten zuvor kleine Teile aus einem Beutetier herausgepickt, das vom Terzel abgelegt worden war. Das Weibchen kommt mit einer weiteren Maus, die sie zunächst verfüttert, um sich dann der bereits dort liegenden anzunehmen.

Turmfalkenküken – noch brauchen sie Hilfe beim Fressen

Eine Woche nach dem Schlüpfen

Unsere 5 Turmfalken-Küken sind ca. eine Woche nach dem Schlüpfen schon recht groß geworden. Wie zu sehen ist, sind sie noch recht wackelig auf den Flügeln, zumal erst in einer Woche mit den ersten Stehversuchen zu rechnen ist. Sie zählen ja auch nicht zu den Nestflüchtern.

Eine gewisse Reinlichkeit ist schon den Kleinen eigen. Man beachte das Klecksen gegen Ende des Clips bei 8 Minuten 28 Sekunden in Ausgangsrichtung!

Turmfalken-Nachwuchs, Eckenhagen – ca. 1 Woche nach dem Schlüpfen
Kleckser - Turmfalken-Nachwuchs Eckenhagen
Kleckser – Turmfalken-Nachwuchs Eckenhagen (Gif-Format)

Turmfalken-Highlights vom 30. Mai

Eine Presbyterin fragte, wie viel Mäuse denn wohl im Lauf eines Tages gejagt werden müssen, um die Jungen satt und innerhalb so kurzer Zeit so groß zu bekommen. Ob heute alle Fütterungen statistisch sauber auszuwerten sind, bleibt vorerst offen. Klar ist zumindest schon mal, dass die hungrigen Schnäbel bereits früh am Morgen gefüllt werden. Die erste Aufnahme aus unserer Bed-and-Breakfast-Nische beginnt um 5 Uhr 22 noch mit Infrarot-Licht:

Morgenmahlzeit der Turmfalkenküken am 30.05.2021 um 5 Uhr 22
Turmfalken-Mahlzeit Nr. 2 am 30.05.2021 um 5 Uhr 41
Turmfalken-Mahlzeit Nr. 3 am 30.05.2021 um 7 Uhr 50
Turmfalken-Mahlzeit Nr. 4 am 30.05.2021 um 8 Uhr 6
Turmfalken-Mahlzeit Nr. 5 am 30.05.2021 um 9 Uhr 6 – mit Klecks bei 34 Sekunden „Richtung 11 Uhr“!
Turmfalken-Mahlzeit Nr. 6 am 30.05.2021 um 11 Uhr 9
Turmfalken-Mahlzeit Nr. 7 am 30.05.2021 um 12 Uhr 45
Turmfalken-Mahlzeit Nr. 8 am 30.05.2021 um 14 Uhr 6
Turmfalken-Mahlzeit Nr. 9 am 30.05.2021 um 14 Uhr 17
Turmfalken-Mahlzeit Nr. 10 am 30.05.2021 um 14 Uhr 52
Turmfalken-Mahlzeit Nr. 11 am 30.05.2021 um 16 Uhr 20
Turmfalken-Mahlzeit Nr. 12 am 30.05.2021 um 16h55 Uhr
Turmfalken-Weibchen am Himmel über Eckenhagen
Turmfalken-Weibchen am Himmel über Eckenhagen
Turmfalken-Mahlzeit Nr. 13 am 30.05.2021 um 17 Uhr 18
Turmfalken-Mahlzeit Nr.14 am 30.05.2021 um 18 Uhr 14 Uhr – ein Brummer sitzt auf der Linse

Kleiner Exkurs: „Hudern“

Das Turmfalken-Weibchen wirkt in dem folgenden Videoclip etwas unschlüssig, als ob es sich fragte: „Wie bekomme ich bloß die fünf größer gewordenen Küken alle zusammen noch unter meine Fittiche?!“

Hier eine Erläuterung aus https://de.wikipedia.org/wiki/Hudern: „Das Hudern ist ein vogelkundlicher Fachbegriff. Als Hudern bezeichnet man das Schützen von Nestlingen vor Witterungseinflüssen (Kälte, Regen, zu große Hitze) durch die Brutvögel, indem sie ihren Nachwuchs unter den Flügeln bergend aufnehmen oder ihn im Bauchgefieder wärmen und beschützen.“ […]

Die Redewendung jemanden unter seine Fittiche nehmen entspricht sinngemäß dem Hudern.

Hudern spezial!
Turmfalken-Mahlzeit Nr.15 am 30.05.2021 um 20 Uhr 28 Uhr

Stand 22 Uhr 41 Uhr fanden somit am 30. Mai 2021 15 Fütterungen der jungen Turmfalken statt. Wie eigentlich nicht anders zu erwarten, sind die Altvögel äußerst aktiv, um dem Nachwuchs einen guten Start ins Leben zu bieten.

Vater-Mutter-Kinder und Maus

Zwischen dem 26. und 27. Mai waren die Turmfalkenküken in dichter Abfolge geschlüpft. Heute bekommen wir einen kleinen Einblick, wie sich die Küken inzwischen – am 29. Mai – entwickelt haben. Der Terzel liefert eine Maus, die direkt vom Weibchen an die Jungen verfüttert wird. Die Elternvögel werden in den nächsten Wochen sehr stark beschäftigt sein, zumal, wenn man bedenkt, was in der Wikepedia zur Aufzucht der Jungen festgestellt wird:

„Am Ende der dritten Lebenswoche haben die Nestlinge das Körpergewicht eines ausgewachsenen Turmfalken erreicht.“

https://de.wikipedia.org/wiki/Turmfalke#Aufzucht_der_Jungen

Turmfalken: Vater-Mutter-Kinder und Maus

Hudern – die Kunst, 5 Turmfalkenjunge unter den Fittichen zu bergen

Hier noch ein kleiner Clip vom 29. Mai. Zu sehen ist, wie der Muttervogel aufsteht, um etwas von der Mauer wegzupicken. Anschließend folgt die Aktion: „Junge sortieren nach Turmfalkenart“.

Hudern – die Kunst, 5 Turmfalkenjunge unter den Fittichen zu bergen

27. Mai: 5 Turmfalken geschlüpft!

Innerhalb von weniger als 24 Stunden haben nun alle fünf Turmfalkenküken ihren Weg aus der Enge ihrer bisherigen Eier-Behausung ins Leben gefunden. Das erste Küken war am 26. Mai gegen 11 Uhr geschlüpft, das fünfte schließlich am 27. Mai früher am Morgen. Ist das nicht wie ein Wunder, wenn man bedenkt, dass die Eier in einem doch recht großen zeitlichen Abstand von jeweils ca. 48 Stunden zwischen dem 21. und 29. April gelegt worden sind, um dann fast schon synchron zu schlüpfen! Erklären lässt sich diese zeitliche Nähe damit, dass das Brüten der Eier erst mit der letzten Eiablage begonnen wurde. Aber auch dies kann man dem Schöpfer, Erhalter und Neuschöpfer des Lebens dankbar zuschreiben, wie gut er das eingerichtet hat!

In Psalm 104, Vers 24 heißt es:
„HERR, wie sind deine Werke so groß und viel! Du hast sie alle weise geordnet, und die Erde ist voll deiner Güter.“

Im folgenden Videoclip wirbelt der Muttervogel zunächst kräftig Staub auf, als sie sich erhebt und sich in einer schnellen Drehung den flauschigen Jungvögeln zuwendet. Eins der Falkenjungen wirkt noch sehr ermattet, hier wird es sich wohl um den erst kurz zuvor geschlüpften Turmfalken handeln. Aber keine Sorge, im Gegensatz zu manchen anderen Vogelarten achten Turmfalken sehr darauf, dass die mundgerecht zerkleinerte Nahrung nicht nur dem lautesten Schreihals gegeben wird!

Fütterung der fünf Turmfalkenküken

26. Mai: Das erste Turmfalkenküken ist geschlüpft!

Auf Video ist es nicht zu sehen, wie sich kurz vor 11 Uhr am Vormittag des 26. Mai das erste Turmfalkenküken seinen Weg durch das Ei bahnte. Das geschah unter dem schützenden Federkleid der Mutter. Aber das erste Fiepen ist zu hören, während noch um 11.44 Uhr alle fünf Eier intakt gewesen waren.

Später erfahren wir, was das Weibchen mit den beiden Eierhälften anstellt. Außerdem kommt in dem Videoclip noch das frisch geschlüpfte Küken mehrmals zum Vorschein, auch vom Männchen begutachtet inklusive kurzem Hudern. Schließlich findet im Schnabel des Weibchens die erste Maus seit Wochen ihren Weg direkt in die Mauernische. Ob davon wohl schon Muskelfleisch an das Küken verfüttert werden soll?

26. Mai 2021: Das erste Turmfalkenküken ist geschlüpft!
Küken – erst wenige Stunden alt
Fütterung häppchenweise

Inzwischen hat auch das zweite Turmfalkenküken das Licht der Welt erpickt, am Nachmittag des 26. Mai. Beiden Küken können wir bei der Fütterung zusehen.

Erst wenige Stunden alt und schon mit Fleisch gefüttert!

‚Wechselspiele‘ – Ein Tag im Leben der Turmfalken

Oberflächlich betrachtet, könnte man meinen, die Zeit vor dem Schlüpfen unserer Falkenjungen sei eher langweilig. So konnte seit Beginn des Brutgeschäfts, anders als zuvor, nicht ein einziges Mal beobachtet werden, dass ein Beutetier in die Turmnische gebracht worden wäre. Auch ist das Nest, bis auf wenige Ausnahmen, praktisch ständig besetzt. Die Eier müssen schließlich warm gehalten werden. Nachts ist dabei ausschließlich das Weibchen damit beschäftigt.

In den vergangenen Tagen konnte tagsüber aber vermehrt festgestellt werden, dass sich das Männchen öfter als in den Wochen zuvor am Brüten beteiligte. Einige statistische Details werden weiter unten noch aufgezeigt, doch zunächst kann man sich im folgenden Video einen Eindruck verschaffen vom ständigen Kommen und Gehen bzw. Fliegen.

„Wechselspiele“ am 25. Mai 2021

Nun zur statistischen Auswertung: Während das Männchen innerhalb 24 Stunden 2 Stunden und 8 Minuten aktiv brütete mit einer Höchstdauer von 40 Minuten am Stück, verteilt auf 10 Sequenzen zwischen 7.01 Uhr und 18.42 Uhr, war das Nest, von wenigen Ausnahmen abgesehen, ständig vom Weibchen besetzt. Dessen erste Außenaktivität belief sich morgens um 5.13 Uhr auf ca. eineinhalb Minuten. Das Männchen muss sich übrigens tagsüber sehr nah am Nest aufhalten, da es meistens sehr schnell in der Mauernische des Kirchturms erscheint, nachdem das Weibchen weggeflogen ist.

Turmfalke – Schlafen bei Tageslicht

Gewusst wie! Wer sich schon mal gefragt hat, wie sich Turmfalken eigentlich ausruhen und schlafen, sieht in dem Videoclip, wie das Turmfalkenweibchen einfach den Kopf ins Gefieder steckt, um ein wenig abzuschalten. Dank größter Beweglichkeit sind Drehungen des Kopfes bis zu einhundertachtzig Grad möglich!

Was führte zum Ende des Nickerchens? Vielleicht ist der Vogel von den Stimmen vorbeilaufender Menschen unterhalb des Kirchturms geweckt worden, oder es war das Gurren der Taube aus der Nische von nebenan. Da sind inzwischen übrigens zwei Taubenjungen geschlüpft, und das, obwohl eins der Eier leicht beschädigt war.

Übrigens ist am 19. Mai ein Beitrag bei Oberberg Aktuell veröffentlicht worden: https://www.oberberg-aktuell.de/lokalmix/blick-in-die-turmfalken-kinderstube-a-46854

Ein Nickerchen am Morgen

Turmfalkeneier – wohl bebrütet und behütet

Mehr oder weniger rund um die Uhr läuft seit Ende April, also seit nunmehr ca. 20 Tagen, das Brutgeschäft unseres Turmfalkenpärchens im Turm. In gut einer Woche, ab 26. Mai, dürften die ersten Jungen aus dem Ei schlüpfen. Das folgende Bild entstand bei „Wartungsarbeiten“: Dicke Spinnweben wurden entfernt, die von Zeit zu Zeit vor der Kamera herumwirbelten und damit die Bewegungsdetektion auslösten. Dank moderner Technik konnte sichergestellt werden, dass keiner der Altvögel aufgeschreckt wurde. – Sie waren beide gerade (im wörtlichsten Sinn) auf einem Ausflug.

5 Turmfalkeneier am 18.05.2021
Fünf Turmfalkeneier am 18.05.2021
Turmfalken- Ablösung des Männchens durch das Weibchen
Turmfalkenfeder des Weibchens
Turmfalkenfeder des Weibchens – ein kleines Mitbringsel

Turmfalken – Falkenjunge ab 26. Mai zu erwarten

Erst mal heißt es jetzt für unsere Turmfalken abwarten und die fünf Eier im Gelege warmhalten, was in einem bisher recht kalten Mai umso wichtiger erscheint. Wenn alles gut geht, schlüpfen die ersten Jungen Ende des Monats. Ab 26. Mai ist mit dem ersten Nachwuch zu rechnen. Wir sind gespannt darauf!

In einem ersten Überblick zeigt es sich, dass das Turmfalkenweibchen fast ununterbrochen brütet, in der Nacht immer, tagsüber manchmal abgelöst vom Turmfalkenmännchen. Auf den Videoclips bekommen wir einen kleinen Einblick in die intensive Gefiederpflege des Weibchens, und wie es die Eier in der Kuhle mit dem ganzen Körper zurechtrückt. Wer wissen will, wie es zur Redensart „fliegender Wechsel“ gekommen ist, kann das sehen bei der Ablösung des Männchens durch das Weibchen. Sie, gerade zur Mauernische zurückgekehrt, wird nach einer kurzen, lautstarken Begrüßung kurzerhand von ihm „überflogen“.

Fliegender Wechsel früh am Morgen
Intensive Gefiederpflege
Eier zurechtrücken bei Mittagsgeläut

Die Turmfalken sind wieder da

Update vom 29. April: … dann fünf

Wie man sich doch täuschen kann! Während in einem ersten Überblick eine deutlich verstärkte Anwesenheit des Turmfalkenweibchens im Nest am 28. April gegenüber den Vortagen zu erkennen war, bedeutete es dann doch nicht, wie zunächst erwartet, das die Eiablage nun abgeschlossen wäre. Am Morgen des 29. April wurde in der Zeit zwischen 7 Uhr 40 und 8 Uhr ein fünftes Ei gelegt. Im Gelege ist es das am nächsten zum Ausgang liegende. Von nun an werden wir uns mit weiteren Prognosen zurückhalten und uns einfach überraschen lassen!

Im Videoclip erscheint kurz das Männchen, das eine kleine stärkende Zwischenmahlzeit bringt, anschließend ist das um ein fünftes Ei erweiterte Gelege zu sehen.

5 Eier – eins frisch gelegt – und Mausübergabe am 29.April 2021 gegen 8 Uhr 5

Update vom 27. April: … dann vier

Wie erwartet, hat das Turmfalkenweibchen nun auch das vierte Ei gelegt, vermutlich um 6 Uhr 35 und 23 Sekunden, wie das Video nahelegt. In einem weiteren Clip ist zu sehen, wie das Männchen zu einer Visite zum Nest kommt: Zu hören sind lautstarke Rufe des Weibchens, begleitend dazu klackende Geräusche des Männchens, das sich dann kurz zum „Probeliegen“ auf das Gelege setzt, um wenig später das Nest wieder zu verlassen.

6h35m23s: Ablage des vierten Eis (vermutlich)
Intensive Begrüßung und ‚Probeliegen‘ des Männchens

Update vom 25. April: Erst eins, dann zwei, dann drei … weitere Turmfalkeneier

Das Eierlegen im Kirchturm läuft praktisch nach Lehrbuch. Das Turmfalkenweibchen hat am Sonntagmorgen gegen 7 Uhr das dritte Ei gelegt, etwa 48 Stunden nach dem zweiten am 23.04. und ca. 54 Stunden zuvor, als das erste am 21.04. ins Nest geploppt war. Wie im Video dokumentiert wird, liefert das Männchen nach wie vor „Essen auf Flügeln“ unermüdlich frei Nest. Wieder einmal wählt das Weibchen ihre Mahlzeit aber zum (sehr schnellen!) Mitnehmen, fast schon Corona-konform!

Turmfalken -„Essen auf Flügeln“ frei Nest am 25.04.2021

Erfolgungsmeldung: Das erste Ei ist gelegt – jetzt heißt’s abwarten und Brüten

In der Nacht vom 20. auf den 21. April war es schließlich soweit: Das erste Turmfalkenei rollte genau um 1 Uhr 22 in die schlichte Nestkuhle hinein.

An den vorhergehenden vier Tagen war das Männchen immer zuerst in der Mauernische erschienen, und zwar zwischen 6.00 Uhr und 6.30 Uhr. Auch Abends setzte das Männchen bisher den Schlusspunkt im Kirchturm nach einem anstrengenden Tagewerk, hier variierten die Zeiten stärker: Zwischen 19.30 Uhr und 20.45 Uhr. Ausnahmslos erschien es dann noch einmal mit einer Maus, die es für die Partnerin erlegt hatte. Sieben Mäuse brachte es allein am Dienstag herbei!

Da das Weibchen am Dienstagabend länger am Nest verblieben war, und nach einem „Ausflug“ sogar schon fast bei Dunkelheit zurückkehrte, war zu vermuten, dass etwas Besonderes geschehen würde. Darum wurde parallel zu den Videoaufzeichnungen auf SD-Karte der Kamera (durch Bewegungsdetektion automatisch gespeichert) ein laufender Mitschnitt auf dem heimischen PC gemacht, um eventuell den entscheidenden Moment der Eiablage dokumentieren zu können. Und siehe da, es hat funktioniert, wie der folgende kurze Videoschnippsel zeigt!

In einem Turmfalkenbuch* ist nachzulesen: „Das Vollgelege besteht aus 4-9, gewöhnlich aber aus 5-6 Eiern, die in Abständen von zwei Tagen gelegt werden.“ Nach etwa 27 bis 29 Tagen ist mit dem Schlüpfen der Jungen zu rechnen.

*) Rudolf Piechocki, Der Turmfalke

Erste Eiablage (bei ca. 10 Sekunden des Videos)

Wer sich sich einmal selbst ein Bild machen möchte von dem turbulenten Tagsablauf unseres Turmfalkenpaars, kann sich exemplarisch das Kommen und Gehen mit besonderen Aktivitäten der Vögel auf Videoclips anschauen. Es handelt sich um 35 Clips, die alle am 20. April automatisch aufgezeichnet wurden, die meisten davon gekürzt (z.B. wenn das Nest leer war). Gesamtspieldauer: 2 Stunden und 13 Minuten. Ein Aktivitätenprotokoll ist dort auch zu finden (ohne Anspruch auf Vollständigkeit):

Videos Tagesablauf vom 20.04.2021 (auf unserem 1&1-Online-Speicher)

Neues vom 20. April 2021

Turmfalkenmännchen: Laufen mit Maus unter der Kralle will gelernt sein! 2021-04-20_16h31
Turmfalkenweibchen_2021-04-20_15h48
Turmfalkenweibchen in der Mauernische – noch kein Ei in Sicht

Neues vom 17. April 2021

Fliegender Wechsel

Das Turmfalkenweibchen im Nest kommuniziert intensiv mit dem männlichen Turmfalken, der ihr ein Mäuschen bringt. Sie übernimmt das Futter und verlässt die Mauernische direkt. Wenn das kein „fliegender Wechsel“ ist!

Wie lassen sich erwachsene Weibchen von Männchen unterscheiden? In unserem kurzen Video-Clip sind die Unterschiede deutlich zu erkennen, man spricht von Geschlechtsdimorphismus. Ein Wikipedia-Artikel erklärt das anschaulich am Beispiel des unterschiedlichen Federkleids: https://de.wikipedia.org/wiki/Turmfalke#Gefieder

In einer abendlichen Aktion haben wir die Kameraposition verändert. Die Kamera befindet sich jetzt direkt innen im Raum der Mauernnische, was die Qualität der Aufnahmen erheblich verbessert. Die Videos werden übrigens automatisch durch Bewegungssensor auf einer SD-Karte abgespeichert und lassen sich über W-LAN abrufen.

Turmfalke: Wo ist die Maus?
Turmfalke: Wo ist die Maus?
Screenshot aus Video: "Liebe geht durch den Magen" - Eine Maus stärkt die Verbindung!
„Liebe geht durch den Magen“ – Eine Maus stärkt die Verbindung! (Screenshot)

Schon seit einigen Wochen halten sich die Turmfalken wieder um die Eckenhagener Kirche herum auf. Bisher war von ihren Balzspielen nichts zu sehen, während sie vor genau einem Jahr Mitte April mit waghalsigen Flugmanövern durch die Lüfte sausten. Womöglich war das Wetter dafür schlichtweg zu kalt und nass. Immerhin sind ihre charakteristischen Rufe wieder zu hören, und ein Blick von der Kammer unterhalb des Glockenstuhls nach draußen zeigt, dass sie ihre bevorzugte Mauernische wieder bezogen haben.

In der Kirchturmkammer wurde eine Kamera installiert, sodass Interessierte demnächst hoffentlich einen Einblick in die Kinderstube werfen können, ohne die Vögel zu stören. Im vergangenen Jahr waren die Nestlinge übrigens am 20. Juni soweit, dass sie zum ersten Mal geflogen sind.

Wir halten Sie und Euch auf dem Laufenden!

Mausübergabe in der Mauernische
Turmfalken-Tanz