Am 2. März sind zwei „unserer“ Turmfalken wieder an der Kirche gesichtet worden. Kurz vor der abendlichen Dämmerung erkundeten sie ihr altbekanntes Gelände mitsamt Kirche.
Turmfalken
Auf die Plätze, fertig …
Hier ist eine kleine Auswahl von Flugmamövern in der engen Nische.
Im folgenden Videoclip bewahrheitet sich die alte Fliegerweisheit auch in punkto Vogelwelt, dass eine glatte Punktlandung einiges an Übung braucht. Die beiden Geschwister blicken offensichtlich etwas verwundert zu dem heimkehrenden Jungvogel.
Turmfalke auf Uhrenzeiger
Auf dem folgenden Foto ist einer unserer jungen Turmfalken zu sehen, der im Lauf des 28. Juni das Nest verlassen hat. Er hat sich einen erhöhten Aussichtspunkt auf dem Minutenzeiger ausgesucht mit einem weiten Blick auf das Dorf, unweit der Mauernische.
Vielleicht ergibt die Sichtung der Videoaufnahmen noch weitere Hinweise, allerdings ist der Überblick, welche der Jungvögel sich tatsächlich im Nest befinden, etwas schwieriger geworden. Seit einigen Tagen fliegen sie nämlich gern an der Innenmauer der Nische hoch, um sich dort festzukrallen, bevorzugt im toten Winkel der Videokamera.
Flügelkraft mit Wind, Ton und Staub
In diesem Videoclip vom 22. Juni ist zu sehen, wie einer der jungen Turmfalken die Aufmerksamkeit seiner Geschwister auf sich zieht. Mit kräftigen Flügelschlägen wirbelt er eine Menge Staub und Daunen auf, begleitet von einem sirrenden Geräusch, fast wie im Windkanal.
Flügelübungen mit Ventilation
Nach wie vor liegt die Nahrungsaufnahme für unsere Turmfalken-Küken im Blickpunkt ihres Interesses, das versteht sich ja von selbst. Dabei warten sie inzwischen gern dicht am Ausgang auf die nächste Lieferung. Sie haben gemerkt: Wer ganz vorne steht, hat gute Chancen, die nächste Maus abzubekommen, die von einem der Altvögel übergeben wird. Manchmal warten sie zu fünft, drei ganz vorne in der ersten Reihe – mehr passen nicht mehr nebeneinander, – und zwei dahinter.
Manchmal nutzt dann aber auch einer der jungen Turmfalken die Gelegenheit, die Flügel im rückwärtigen Bereich der Nische auszuprobieren, wenn die anderen vorne stehen. Endlich mal etwas Platz in der immer enger werdenden Kinderstube! Vermutlich ist das aber viel zu sehr von uns Menschen ausgehend gedacht, denn auch bei diversen Flügelübungen lassen sich Berührungsängste nicht wirklich feststellen. Immerhin könnte etwas Ventilation ein Nebeneffekt des Flatterns sein, war es doch recht heiß am 17. Juni!
Hier kann die Sammlung der Turmfalkenclips aufgerufen werden:
Erkundungen bis an den Rand
Vor knapp drei Wochen geschlüpft, sind unsere Turmfalkenküken schon recht groß geworden. Kein Wunder, wenn man bedenkt, dass allein an einem der vorigen Tage das Elternpaar den Jungen fünfzehn Mäuse brachte, also durchschnittlich drei Mäuse pro Falken. Zudem sind sie unternehmungslustig geworden, wie im Videoclip vom 15. Juni zu sehen ist. Als am Rand der Nische leichtes Gedränge nah am Abgrund entsteht, weichen die Vögel zum Glück nach hinten aus (Zeitstempel: 19h53m45s).
Schnellimbiss und Kükenspringen
Während es Menschenkindern manchmal erst mehr oder weniger mühsam beigebracht werden muss, ihr Essen nicht hastig hinunterzuschlingen, scheint es bei unseren Turmfalken genau umgekehrt zu sein: Es kann offensichtlich nicht schnell genug gehen. Noch vor wenigen Tagen nahm die Verfütterung einer Maus meistens zwischen 7 und 10 Minuten in Anspruch. Inzwischen ist der Zuwachs an Geschwindigkeit enorm. Im Videoclip vom 10. Juni brauchen die fünf Falkenküken nur noch ca. 90 Sekunden für eine Maus.
Drei der kleinen Falken nähern sich nach dem Fressen Richtung Ausgang wie in einer Phalanx dem Muttervogel. Man könnte meinen, sie würden weiteres Fressen einfordern, verstärkt durch ihre Rufe.
Inzwischen sind Ansätze von Schwanzfedern zu erkennen, ebenfalls sieht man bereits sehr schön dunkleres Gefieder unter dem weichen Flaum bei einem der Küken, als es kurz die Flügel bewegt.
Hier ist ein Clip vom 9. Juni 2021: Eins der Küken will den den kürzesten Weg nach vorne nehmen, aber da gibt’s ein Hindernis, eins der Geschwister steht im Weg. Was macht man, wenn man noch nicht drüber fliegen kann? Ganz einfach, drüber springen und nach einer Bauchlandung gleich wieder aufstehen!
Turmfalken-Büfett eröffnet
Hier ist ein Video vom 8. Juni: Mittagszeit, es wird aufgetischt! Die fünf Küken werden dieses Mal nicht mit zerkleinerten Häppchen versorgt, sondern die Beute wird ihnen nur vorgelegt, in diesem Fall vom Terzel, dem männlichen Turmfalken. So ganz geübt sind sie aber offensichtlich noch nicht im Zerkleinern, sie werden durchaus noch Hilfe brauchen.
Wie vermutet, befinden wir uns zur Zeit in einem Übergangsstadium, was die Nahrungsaufnahme betrifft. Drei der Küken hatten zuvor kleine Teile aus einem Beutetier herausgepickt, das vom Terzel abgelegt worden war. Das Weibchen kommt mit einer weiteren Maus, die sie zunächst verfüttert, um sich dann der bereits dort liegenden anzunehmen.
Eine Woche nach dem Schlüpfen
Unsere 5 Turmfalken-Küken sind ca. eine Woche nach dem Schlüpfen schon recht groß geworden. Wie zu sehen ist, sind sie noch recht wackelig auf den Flügeln, zumal erst in einer Woche mit den ersten Stehversuchen zu rechnen ist. Sie zählen ja auch nicht zu den Nestflüchtern.
Eine gewisse Reinlichkeit ist schon den Kleinen eigen. Man beachte das Klecksen gegen Ende des Clips bei 8 Minuten 28 Sekunden in Ausgangsrichtung!
Turmfalken-Highlights vom 30. Mai
Eine Presbyterin fragte, wie viel Mäuse denn wohl im Lauf eines Tages gejagt werden müssen, um die Jungen satt und innerhalb so kurzer Zeit so groß zu bekommen. Ob heute alle Fütterungen statistisch sauber auszuwerten sind, bleibt vorerst offen. Klar ist zumindest schon mal, dass die hungrigen Schnäbel bereits früh am Morgen gefüllt werden. Die erste Aufnahme aus unserer Bed-and-Breakfast-Nische beginnt um 5 Uhr 22 noch mit Infrarot-Licht:
Kleiner Exkurs: „Hudern“
Das Turmfalken-Weibchen wirkt in dem folgenden Videoclip etwas unschlüssig, als ob es sich fragte: „Wie bekomme ich bloß die fünf größer gewordenen Küken alle zusammen noch unter meine Fittiche?!“
Hier eine Erläuterung aus https://de.wikipedia.org/wiki/Hudern: „Das Hudern ist ein vogelkundlicher Fachbegriff. Als Hudern bezeichnet man das Schützen von Nestlingen vor Witterungseinflüssen (Kälte, Regen, zu große Hitze) durch die Brutvögel, indem sie ihren Nachwuchs unter den Flügeln bergend aufnehmen oder ihn im Bauchgefieder wärmen und beschützen.“ […]
„Die Redewendung jemanden unter seine Fittiche nehmen entspricht sinngemäß dem Hudern.„
Stand 22 Uhr 41 Uhr fanden somit am 30. Mai 2021 15 Fütterungen der jungen Turmfalken statt. Wie eigentlich nicht anders zu erwarten, sind die Altvögel äußerst aktiv, um dem Nachwuchs einen guten Start ins Leben zu bieten.