Plakat Stopp KK An der Agger

Aktiv gegen sexualisierte Gewalt

Missbrauch darf niemals sein

ForuM-Studie zum Thema Sexualisierte Gewalt in Kirche und Diakonie: Evangelischer Kirchenkreis An der Agger ermutigt Betroffene, sich zu melden

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Es gab und gibt Grenzverletzungen und Missbrauch in unserer Kirche. Das hat die deutschlandweite ForuM-Studie zur „Aufarbeitung von sexualisierter Gewalt und anderer Missbrauchsformen in der evangelischen Kirche und Diakonie in Deutschland“ gezeigt.

Wir sind dankbar, dass es diese sehr breite Studie gibt. Es ist die erste umfassende und wissenschaftlichen Standards genügende Studie zu diesem Thema. Sie wurde von der Evangelischen Kirche in Deutschland und der Diakonie in Auftrag gegeben.

Wissenschaftler haben den Zeitraum von 1946 bis 2020 untersucht – nicht nur in Bezug auf Pfarrer und Pfarrerinnen, sondern auch auf Angestellte und Ehrenamtliche als beschuldigte Personen. In den Blick genommen wurden minderjährige Betroffene. Für die Studie haben sich betroffene Personen als Interviewpartner zur Verfügung gestellt. Wir sind uns bewusst, dass es über die Ergebnisse hinaus eine hohe Dunkelziffer gibt.

Der rheinische Präses Dr. Thorsten Latzel sagte auf der Landessynode: „Junge Menschen, Schutzbefohlene, haben auch in unserer Kirche, vor allem in Heimen, Gewalt erleiden müssen, die sie für ihr Leben gekennzeichnet haben. Diese Taten widersprechen allem, woran wir glauben.“

Wir sagen klar und deutlich: Missbrauch darf nicht sein, darüber darf nicht geschwiegen werden. Missbrauch widerspricht allem, woran wir als Christen glauben. Jeder einzelne Fall ist ein Fall zu viel. Wir tolerieren weder Gewalt noch sexualisierte Gewalt. Wir wollen nicht, dass Täter und auch Täterinnen Menschen in der Kirche, in der sie für ihre Seele Schutz suchen, missbrauchen. Der Schutz von Kindern, Jugendlichen und Schutzbefohlenen hat für uns oberste Priorität.

In unserer Evangelischen Kirche im Rheinland (EKiR) gelten Leitlinien zum Umgang mit sexualisierter Gewalt und Missbrauch. Es gibt klare Verfahrenswege und Hilfen für Betroffene. 

Wir tun präventiv alles, damit solche Taten bei uns nicht vorkommen.

Unser Schutzkonzept soll sicherstellen, dass vor allem Kinder und Jugendliche in unseren Einrichtungen vor Grenzverletzungen, Übergriffen und Misshandlungen geschützt werden. 

Haupt- und ehrenamtlich Mitarbeitende werden verpflichtend zum Thema „Prävention von sexualisierter Gewalt“ geschult. Das Schulungskonzept „hinschauen – helfen – handeln“ ist eine Initiative der evangelischen Landeskirchen und der Diakonie. 

Alle Mitarbeitenden unserer Kirchengemeinde und des Kirchenkreises An der Agger sind verpflichtet, ein erweitertes Führungszeugnis vorzulegen.  

Das alles kann Grenzverletzungen nicht verhindern.

Anlaufstellen für Betroffene handeln streng vertraulich

Wir bitten: Wenn Sie von übergriffigem Verhalten bis hin zu sexualisierter Gewalt betroffen waren, egal, wie lange es her ist, oder wenn Sie unsicher sind, wie man in einer Situation reagieren sollte, melden Sie sich.

Der Gummersbacher Verein „nina+nico e.V.“, eine Beratungsstelle für sexualisierte Gewalt an Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen, ist als unabhängige Vertrauensperson zuständig für unseren Kirchenkreises An der Agger hier im Oberbergischen und im Rhein-Sieg-Kreis.

Der Verein „Nina+nico“ ist für alle Falle von sexualisierter Gewalt ansprechbar, auch in anderen Zusammenhängen wie Familie, Schule oder Sport.

nina-nico.de, vertrauensperson.kirchenkreis@nina-nico.de oder 02261 24792

Im Kirchenkreis An der Agger gibt es die anerkannte psychologische Fachberatungsstelle Haus für Alle in Waldbröl für Erziehungs-, Familien-, Ehe- und Lebensfragen. Hier finden Sie geschulte Mitarbeiterinnen, denen Sie sich anvertrauen können unter Telefon 02291 40 68.

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Präventionsteam Haus für Alle

Im Notfall, wenn Sie einen Vorfall melden möchten oder Fragen haben, sind die Mitglieder des Kriseninterventionsteams des Kirchenkreises ansprechbar, Den Kontakt finden sie im Internet auf der Homepage des Kirchenkreises An der Agger www.ekagger.de oder Sie sprechen uns an.

Sie könne sich auch jederzeit an die Telefonseelsorge Oberberg wenden unter 0800 – 111 0 111. Die ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hören zu.

Für alle Fälle von Gewalt gibt es das Hilfetelefon HELP (Hilfe) unter 116 016 oder www.hilfetelefon.de

Uns ist wichtig: Kirche soll ein Ort des Vertrauens sein.

Die Studie findet sich ab dem 25. Januar auf der Internetseite des Forschungsverbunds „ForuM“ unter www.forum-studie.de

Quelle: Evangelischer Kirchenkreis an der Agger

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Widerspruch gegen die AfD und die politische Verrohung

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Gegen demokratiefeindliche Kräfte und Antisemitismus | Quelle: landessynode.ekir.de

Die rheinische Kirche ist besorgt über die Gefahren für Demokratie und Gesellschaft, die von der AfD ausgehen. In einem Beschluss erklärt die Landessynode die politischen Grundsätze der AfD für nicht vereinbar mit den Grundwerten der rheinischen Kirche. Die Kirche solle sich Menschen zuwenden, die sich an den Rand gedrängt fühlten und den sozialen Abstieg fürchteten, heißt es in der Erklärung. Sie würden oft aus Protest zu Anhängerinnen und Anhängern der AfD. Die Landessynode fordert auch dazu auf, „genau zuzuhören, Sorgen und Ängste wahrzunehmen, aber klar zu widersprechen, wenn Intoleranz und Hass das Gespräch bestimmen“.

„Als Gesellschaft die Menschlichkeit zu bewahren“, forderte der Jülicher Superintendent Jens Sannig. Rechtsextremismus, Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit, Feindlichkeit gegen schwule, lesbische, bisexuelle oder transgeschlechtliche Selbstbestimmungen sowie antidemokratische Haltungen zeigten sich in der AfD in vielen Ausprägungen. (rtm)

Quelle: https://presse.ekir.de/presse/1AAF0626634740C286FDDADC5D9DA195/synode-gegen-demokratiefeindliche-kraefte-und-antisemitismus

Weiterführende Informationen: https://landessynode.ekir.de/

Hinweis: Wer persönlich zur Auffassung gelangt ist, es sei an der Zeit, sich für die demokratischen Errungenschaften unseres Landes aktiv einzusetzen, möge sich bitte überlegen, ob er oder sie sich dementsprechend an den nächsten Demonstrationen auch in Oberberg beteiligen möchte.

Ergänzung vom 25.01.2024 | Medieninformation Ev. Kirchenkreis An der Agger:

EVANGELISCHER KIRCHENKREIS AN DER AGGER

MEDIENINFORMATION 

Landessynode gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus

„Die politischen Grundsätze der AfD sind nicht vereinbar mit den Grundwerten der evangelischen Kirche im Rheinland“

Superintendent Michael Braun hat die Pfarrerinnen und Pfarrer und Mitarbeitenden auf die Demonstration „Oberberg gegen Rechts – Gemeinsam für Vielfalt und Toleranz“ am kommenden Samstag, 27. Januar 2024, ab 11 Uhr auf dem Lindenplatz in Gummersbach hingewiesen und dazu ausdrücklich eingeladen, ebenso zu den Veranstaltungen am Sonntag um 11.55 Uhr in Morsbach und am Montag um 17 Uhr in Wipperfürth. 

Im Pfarrkonvent hatte Superintendent Braun über die Ergebnisse der sechstägigen Landessynode 2024 informiert. 

Die Landessynode der Evangelischen Kirche im Rheinland – mit vier oberbergischen Teilnehmenden – hatte in der vergangenen Woche unter anderem einstimmig einen Beschluss gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus gefasst. 

Der Beschluss im Wortlaut: 

Landessynode gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus

Die Landessynode ist besorgt über die Gefahren für unsere Demokratie und Gesellschaft, die von den politischen Zielen der AfD ausgehen.

Die Landessynode erklärt, dass die politischen Grundsätze der AfD nicht vereinbar sind mit den Grundwerten der evangelischen Kirche im Rheinland. Die Landessynode dankt dem Präses für seine klare Position, die er in seinem Bericht zur Synode zum Ausdruck bringt.

Die Landessynode nimmt wahr, dass Menschen aus ganz unterschiedlichen Milieus in einem Klima der Krisen und der Verunsicherung oder aus Überzeugung AfD wählen.

Die Landessynode sieht es als eine Aufgabe von Kirche an, mit den Menschen im Gespräch zu bleiben, die, oft aus Protest, zu potentiellen Anhänger*innen der AfD werden oder mit ihren Zielen sympathisieren. Sie unterstützt die Arbeit der Gemeinden in den Quartieren, die hilft, gute Lebensmöglichkeiten für alle Menschen vor Ort zu schaffen.

Die Landessynode ermutigt, genau zuhören, Sorgen und Ängste wahrzunehmen, aber klar zu widersprechen, wenn Intoleranz und Hass das Gespräch bestimmen.

Die Landessynode dankt allen Menschen in den Gemeinden, Kirchenkreisen und auf Ebene der Landeskirche, die in ihrer Arbeit den Zielen der AfD entgegentreten.

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Evangelischer  Kirchenkreis An der Agger

Referat für Öffentlichkeitsarbeit – Judith Thies
Auf der Brück 46 | 51645 Gummersbach | 02261 7009-45 | presse.anderagger@ekir.de
www.ekagger.de
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Termine und Konzerte im Ev. Kirchenkreis An der Agger

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angedacht: „Auferstehen!“

Die neueste Ausgabe unseres Gemeindebriefs kommt frisch aus der Druckerei. Der Gemeindebrief wird wieder zum Mitnehmen und zum Mitbringen für andere (!) ausgelegt in Geschäften, der Kurverwaltung, in Kirche, Kapelle und Gemeindehaus etc.

Hier veröffentlichen wir daraus die Andacht zum Nachlesen, in loser Folge werden weitere Beiträge folgen.

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Kirchhof in Balbronn, Elsass

angedacht „Auferstehen!“

Im September war ich zusammen mit meiner Frau unterwegs im Elsass. Mit den Rädern erkundeten wir die schöne herbstliche Landschaft mit Weinbergen, Wiesen und Tälern und wir suchten malerische Orte auf. Darunter war auch die eine oder andere Kirche. Ebenfalls besichtigten wir alte Friedhöfe, einschließlich einem großen, imposanten jüdischen Zentralfriedhof.

Ein Friedhof hatte es mir besonders angetan. Es war ein echter Kirchhof, das heißt, die Grabsteine lagen unmittelbar an der Kirche, wie das früher üblich war. Die besondere Wehrkirche, – übrigens unbeaufsichtigt zu besuchen wie unsere – und der wiederhergestellte Kirchhof waren ringsum umgeben von einer hohen Mauer. Beim Lesen der Inschriften weckte ein Gedenkstein mein besonderes Interesse. Dort war im Stein eingraviert:

Hier ist unsre Losung:
„Untergehen!“
Dort ruft Gottes Engel:
„Auferstehen!“

GrabInschrift kirchhof balbronn, elsass

Ich weiß nicht mehr genau, ob ich nach dem Lesen laut gelacht habe, oder ob ich es mir im Nachhinein nur einbilde. Jedenfalls gibt „Lachen“ mein unmittelbares Empfinden gut wieder, nicht im Sinn von „lächerlich, was da steht“, vielmehr fühlte ich mich angesprochen von der krassen, kurzen, fast schon derben Direktheit des Spruchs. Wie im Kommandoton erklingt hier das unvermeidliche „Untergehen!“. Am Tod führt eben kein Weg vorbei. Doch kaum ist der Tod eingetreten, folgt schon das nächste Kommando: „Auferstehen!“

Da gibt’s offensichtlich kein Grübeln und Herumrätseln, ob es wirklich stimmt, dass die Toten auferstehen werden. Diesem Ruf wird sich letztlich keiner entziehen.

Mir kam der Ausdruck „schwupp-di-wupp“ in den Sinn:

„Wenn Gottes Engel Dich dort ruft, wenn die letzte Posaune erklingt, wirst Du Dich schon in Gottes neuer Welt wiederfinden, kaum, dass Du gestorben bist“!

Grabstein: "Untergehen - Auferstehen"
Grabstein: „Untergehen – Auferstehen“

Nun nahm ich diesen Spruch in einem warmen „Altmännersommer“, wie ich diesen schönen Herbst nannte, an einem heimeligen, lichtdurchfluteten Ort wahr. Wird mich diese glaubensvolle Gewissheit auch tragen in dunklen Zeiten, die mir eher das „Untergehen“ vor Augen halten?

Nun könnte und wollte ich mir „Untergehen“ nicht als Losung, als Lebens- oder Sterbensmotto zu eigen machen, wenn damit eine weltverneinende, weltabgewandte Haltung gemeint wäre. Das nicht! Aber ich werde mich, so meine Hoffnung, lebensbedrohlicher Wirklichkeit anders stellen können, wenn ich offen bleibe für den Ruf des Engels: „Auferstehen!“

In diesem Sinn wünsche ich Ihnen in der nun dunkleren Jahreszeit mit Gedenken unserer Verstorbenen und der Adventszeit mit ihren Lichtern gesegnete Tage.

Ihr Martin Will, Pfr.

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Balbronn, Elsass: Ansicht der Ev. Wehrkirche an einem schönen Herbsttag
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angedacht: „Am Ende des Tages“

Unsere Sprache ändert sich und ist ständig im Fluss. Nun habe ich nicht nur beruflich mit Sprache zu tun, es macht mir auch ein gewisses Vergnügen, solchen Veränderungen im Alltäglichen nachzuspüren. So kann ich mich noch gut daran erinnern, wie ich vor Jahren zum ersten Mal bemerkte, wie das Wörtchen „genau“ auf neue Weise genutzt wurde. Zunächst war ich perplex, als ich mich in einem Gespräch mit zwei jüngeren Leuten bei genau [!] diesem Wort fragte: Was ist hier los? Dann ging mir langsam auf: Ich hatte es mit einem neuen Modewort zu tun, das sich losgekoppelt hatte von seiner eigentlichen Bedeutung und nun fast schon inflationär gebraucht wurde: „Genau“ z.B. als Pausenfüller statt „hmm“, als Füllwort und natürlich auch als Zustimmung gebraucht, wobei Sprechende sich mit ihrem „genau“ häufig eher selbst zuzustimmen scheinen als ihrem Gegenüber.

Aktuell stolpere ich schon mal über den Begriff „Am Ende des Tages“. Gerne scheinen gerade Politikerinnen und Politiker davon Gebrauch zu machen, will sagen: „Ich habe ein klares Ziel vor Augen, und werde schließlich erfolgreich sein mit meinem Vorhaben.“ Gut, wenn damit tatsächlich Weitsicht zum Wohl der Bevölkerung verbunden ist und nicht schließlich populistische Querschläger das angestrebte gute Ergebnis zum Scheitern bringen.

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Anfang-Ende-Ortschild (c) gemeindebrief-evangelisch.de

Bezogen auf die globalen Folgen der Erderwärmung, müssen „am Ende des Tages“ spürbare Ergebnisse erzielt werden, lang-, mittel- aber auch kurzfristig. Da kann einem schon mal Angst und Bange werden, was auf die Menschheit zukommt. Gerade als Christen sollen wir aber nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern sehen, wo wir unseren eigenen Beitrag leisten können, z.B. indem wir achtsamer mit Ressourcen umgehen. Muss ich wirklich ständig das Neueste vom Neuesten kaufen? Wie kann ich meine Reisen und tagtäglichen Wege umweltschonender gestalten, da gibt’s Vieles, wo wir etwas tun können!

Bei alledem kommt für an Jesus Christus glaubende Menschen hinzu: Wir sind nicht allein gelassen! Im Matthäusevangelium verspricht Jesus: Mir ist gegeben alle Gewalt im Himmel und auf Erden. … Und siehe, ich bin bei euch alle Tage bis an der Welt Ende. – Das sollen wir am Ende jedes Tages beherzigen und entsprechend danach leben und handeln!

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Martin Will (Pfarrer)

Hinweis: Dieser Beitrag ist im aktuellen Gemeindebrief erschienen.

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Einladung zur Gemeindeversammlung am 25.09.2022

Wir berichteten an anderer Stelle über die Bauarbeiten am Gemeindehaus. Im übertragenen Sinn bauen wir aber auch gemeinsam an der Gemeinde, eigentlich ist Gemeindeaufbau als Dauerbaustelle zu verstehen. Wir möchten uns auf anstehende Veränderungen vorbereiten und darüber mit der Gemeinde in ein konstruktives Gespräch kommen.

Gemeindeversammlung_Baustelle_Kirche
Gemeindeversammlung: Kirche als „Dauerbaustelle“

Einladung

Ihr/Euer Presbyterium lädt herzlich ein zur jährlichen

Gemeindeversammlung

am 25. September 2022 um 11.30 Uhr nach dem Erntedank-Gottesdienst

im Gemeindehaus, Barbarossastr. 5.

Themen in diesem Jahr im Besonderen:

  1. Kooperationsansätze mit Nachbargemeinden
    Wie schon in der vorhergehenden Veranstaltung sowie in Publikationen des Kirchenkreises und der Landeskirche deutlich wurde, kommen in den nächsten Jahren auf die Kirche und damit auch unsere Gemeinde sicher Veränderungen zu, die wir auch im täglichen Gemeindeleben erleben werden. Kooperationen sind ein Weg, Folgen der Entwicklung zu minimieren oder Neues zu entdecken. Wir möchten es angehen!
  2. Die anstehenden Sanierungsarbeiten am Gemeindehaus
  3. Fragen und Beiträge / Anregungen aus dem Teilnehmerkreis zum Gemeindeleben

Für ein aktives und lebhaftes Gemeindeleben brauchen wir Sie und Euch!

Im Anschluss gibt es dann den kleinen Imbiss und mit Ihrer /Eurer Hilfe einen interessanten und angeregten privaten Austausch.

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Öffentliche Bekanntmachung – Kirchenaustritte 

Ich, Sandra Papendick, Presbyteriums-Mitglied seit 14 Jahren schreibe diesen Artikel. Es ist kein Geheimnis: „Die Kirche“ ist in Verruf geraten. „Die Kirche“?-Nein, dagegen wehre ich mich und versuche einmal, ein Bild zu schaffen von dem, was für mich sonst noch hinter „Kirche“ steckt.

Dazu hole ich etwas aus.
Wir dürfen uns in Eckenhagen glücklich schätzen, dass wir ein mittelgroßes Presbyterium mit den unterschiedlichsten Kompetenzen haben.
Und wir sind unendlich dankbar, dass wir auf ganz, ganz viele ehrenamtliche Mitwirkende zählen dürfen. Alle zusammen bieten ein buntes Angebot an Gruppen und Aktivitäten.

Die Corona-Zeit hat es uns eine Weile schwer gemacht, aber wir haben gelernt, damit umzugehen und uns flexibel darauf eingestellt. Mittlerweile herrscht die nächste Krise: Steigende Kosten des Lebensunterhalts, die sicher hier und da Sparmaßnahmen erfordern.

Immer mehr Menschen machen sich Sorgen, wie es weitergeht. Unsicherheit, ja Angst um die Existenz betreffen immer mehr Familien und Unternehmen. Es ist nur zu verständlich, dass wir alle uns fragen, wie das weitergehen soll. Wie lange können wir das stemmen? Können wir unsere Familien weiter ernähren? Welche Zukunft steht unseren Kindern bevor? Können wir für eine behütete und sichere Zukunft für unsere nachfolgende Generation sorgen? Wie können wir in Würde alt werden? Ich weiß die Antwort nicht, aber ich weiß, dass „die Kirche“ einen Beitrag leisten kann, indem Menschen für Menschen da sind.

Eine Konsequenz aus diesen unterschiedlichen Umständen sind wohl auch vermehrte Kirchenaustritte. Das ist bitter. Bitter für jeden, der sich in der Kirchengemeinde engagiert. Natürlich ist die Überschrift ein Witz, dass Kirchenaustritte öffentlich bekannt gemacht werden. Doch meine Absicht war es, dass dieser Denkanstoß gelesen wird.
Denken Sie doch einmal daran, was „die Kirche“ vor allem an Nicht-Materiellen Werten bietet, z. B. Gemeinschaft. Zuversicht. Zugehörigkeitsgefühl. Hilfe für Bedürftige. Unterstützung für Flüchtlinge. Vermittlung des Glaubens und christlicher Werte an Kinder und Jugendliche. Dasein für einsame Menschen. Austausch mit Gleich – und Anders-Gesinnten.
All das können wir in den vielfältigen Angeboten erleben: im Gottesdienst, Kinder- Gottesdienst, Chor, Posaunenchor, Seniorentreff, Trauer-Café, beim Spiele-Nachmittag, im kirchlichen Unterricht, Besuchsdienst, Flüchtlingskaffee, in der Jungschar, in der Kleiderkammer, im Handarbeitskreis, bei den Konzerten usw. erfahren.

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„Kirchenaustritt“ plassmann (c) gemeindebrief.evangelisch.de

Ich habe in der evangelischen Kirchengemeinde Eckenhagen meine Heimat gefunden und empfinde tiefe Dankbarkeit und Freude, Teil der ein oder anderen Gemeinschaft zu sein und anderen Menschen etwas zu geben. Versuchen Sie es doch auch einmal: Kommen Sie in den Gottesdienst und gönnen Sie sich einen Moment der Besinnlichkeit. Unsere zwei Gotteshäuser, die Kirche in Eckenhagen und die Kapelle in Sinspert laden allein als historische Bauwerke an kraftvollen Orten dazu ein. Tanken Sie auf. Lauschen Sie dem einfühlsamen Spiel unserer Organistin Helene Jedig an der prachtvollen Barockorgel. Schauen Sie einmal vorbei beim Spiele-Nachmittag und genießen Sie unbeschwerte Momente und eine kleine Auszeit im Café Lebensfreude von Beate Klein oder, wenn sie einen Menschen verloren haben und in Trauer sind, nutzen Sie die aufbauende Gemeinschaft im Trauer-Café. Oder bringen Sie Ihr Kind zum Kindergottesdienst oder zur Jungschar. Oder tun Sie sich, Ihrem Körper und Ihrer Seele etwas Gutes und singen Sie mit uns im Musikteam.
Und für angenehme, abwechslungsreiche Momente für Menschen ab 60 Jahre bietet das Team des Senioren-Clubs Eckenhagen 60+ ein geselliges Programm.

Wir sind für Sie da! Kirchengemeinde lebt vom WIR. Das geht nur mit IHNEN. Lassen Sie uns wachsen, in dem Sie die Angebote nutzen und würdigen. Und wenn Sie bereits zu den aktiven Teilnehmern zählen, bringen Sie doch einen Freund, eine Freundin, einen Nachbarn, eine Nachbarin mit. Immer mehr Menschen sind einsam und froh und dankbar für etwas Zuwendung. Helfen Sie uns, ein vielfältiges Angebot aufrecht zu erhalten. Bleiben Sie in der Kirche. Oder kommen Sie wieder. Wenn Sie über einen Kirchenaustritt nachdenken, suchen Sie das Gespräch mit uns. Denn jeder einzelne Kirchenaustritt ist wie ein Schlag in die Magengrube. Wir möchten Ihre Beweggründe, wir möchten SIE kennenlernen- nicht erst, wenn es zu spät ist. Geben Sie uns eine Chance.

Wir leben in einer Zeit, in der Fernsehen, Medien, Social Media immer mehr Raum und Zeit einnehmen.

Doch wenn man einmal erlebt hat, wie schön es ist, an dem ein oder anderen Angebot teilzunehmen und Gemeinschaft, Miteinander, Zusammenhalt und Unterhaltung erfahren hat, dann frage ich mich: „Wie können wir mehr Menschen erreichen?“ Und ich frage Sie: „Was können wir für Sie tun, damit Sie sich zur Kirchengemeinde zugehörig fühlen?“ Und ich frage Dich: „Was können wir für dich tun, damit Du Dich der Kirchengemeinde mehr verbunden fühlst?“

Haben Sie, hast Du eine Idee, einen Wunsch für ein weiteres Angebot in unserer Kirchengemeinde?

Nehmen Sie sich Zeit für Besinnlichkeit. Nehmen Sie sich Zeit für Ihren Glauben. Ja, Kirche kostet Geld. Geld für die hauptamtlichen Tätigkeiten, Geld für Verwaltung, Geld für Instandhaltung, Geld für Material für die Gruppenangebote. So viele Ehrenamtliche sind dabei, die dieses große Angebot möglich machen. Wir sind für Sie da! Was können wir für Sie tun? Schreiben Sie uns an: eckenhagen@ekir.de oder sprechen Sie uns nach dem Gottesdienst an. Wir haben ein offenes Ohr für Sie und Ihre Sorgen. Sie können uns vom Presbyterium auch einfach anrufen. Die Telefonnummern finden Sie bei den Kontakten.

Seien Sie ein Teil der Gemeinschaft, die christliche Werte, Halt, Zuversicht und Glauben bietet und lebt.

Nein, kirchliche Austritte werden natürlich nicht öffentlich bekannt gegeben und niemand muss sich dafür rechtfertigen

Schließlich ist unsere Kirchengemeinde für alle offen, für Zugehörige anderer Konfessionen und Konfessionslose. Wir freuen uns, Sie zu sehen, von Ihnen zu lesen und mit Ihnen zu sprechen.

[geänderte Fassung vom 11.09.2022]

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angedacht – Alles, was wir haben 

Seit Jahresbeginn backe ich regelmäßig Brot mit Natursauerteig. Abgesehen vom guten Geschmack, finde ich den gesamten Prozess des Brotbackens faszinierend. Angefangen beim sogenannten Anstellgut, das mir eine meiner Töchter überlassen hatte, ist dieses Brotbacken aber auch mit Reinfällen verbunden. Das Anstellgut will aktiv gehalten sein und regelmäßig gefüttert werden, es kann verderben. Auch gab es schon „Betonbrot“, sehr zu meinem Missfallen. Aber wie schön zu sehen, wie dann in einen scheinbar leblosen Teig Bewegung kommt, es entstehen Bläschen, der Teig dehnt sich aus und ein wunderbarer Geruch erinnert mich an meine Kindheit. Und eigentlich habe ich mich besonders darüber gefreut, als ich schließlich meinen ersten Sauerteig-Ansatz mit Erfolg selbst gezüchtet hatte: Nur Wasser, Roggenmehl und … viel, viel Zeit und Geduld sind die Grundzutaten.

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Ähren (c) gemeindebrief.evangelisch.de

Am 24. Februar, am ersten Tag des verbrecherischen Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine, kaufte ich einen Mehlvorrat ein, noch ohne zu ahnen, dass Mehl „zum neuen Klopapier“ werden könnte. Im Nachhinein hatte ich ein merkwürdiges Gefühl. Ich hatte zwar nicht hamstern wollen, und doch merkte ich: So Vieles nehme ich doch als allzu selbstverständlich und gegeben hin. Von Kindheit an wurde bei uns am Essenstisch gebetet, Gott gedankt, ähnlich dem folgenden Gebet:

Alle guten Gaben,
alles, was wir haben,
kommt, o Gott, von dir:
Dank sei dir dafür!

Auch wenn ich versuche, mir bewusst zu machen, dass alle guten Gaben von Gott dem Herrn sind, wie es in dem Lied von Paul Ernst Ruppel heißt, hatte ich mir nicht wirklich Gedanken darüber gemacht, wie umfassend die globalen Zusammenhänge bei der Produktion des Getreides sind. Millionen von Tonnen an Getreide drohen nun in ukrainischen Speichern zu verrotten, eingesetzt als erpresserisches Druckmittel des russischen Regimes, während im globalen Süden noch weitere, schlimmste Hungersnöte drohen. Hinzu kommt der extrem heiße Sommer hierzulande, der gerade vielen bäuerlichen Betrieben erneut Existenzsorgen bereitet.

Ist’s nicht so: Wenn wir Gott von Herzen danken für alle seine guten Gaben, dann ist damit untrennbar auch verbunden: Wir sollen ebenso die Menschen darüber nicht vergessen, die ihre Arbeit und Energie in die Produktion unserer Lebensmittel investieren. Hinzu kommt, denen zur Seite stehen, die ums nackte Überleben kämpfen. – Ach, was machen wir uns manchmal Gedanken über Unnützes und klagen auf hohem Niveau, während die Zahl derer zunimmt, die auf die Tafeln angewiesen sind!

Am 25. September feiern wir das um einen Woche vorverlegte Erntedankfest in unserer Gemeinde. In diesem Jahr werde ich ein besonderes Augenmerk auf das Brot und die Ähren haben. Es sind Erntegaben, die ich mit jedem neuen Brotbacken und Brotessen auch das Jahr hindurch besonders würdigen möchte, und damit Gott unserm Schöpfer, Neuschöpfer und Erlöser Dank sagen.

Mit herzlichen Grüßen
Ihr Martin Will (Pfarrer)

Nachtrag: Wer selbst mal mit Sauerteig experimentieren möchte, dem oder der empfehle ich folgende gut gemachte und hilfreiche Seiten zur Kunst des Brotbackens (externer Link, eventuell mit Werbung und Cookies):

Nachtrag #2: Auch heute gab es eine aktuelle Überraschung beim Brotbacken. Eigentlich hatte ich erst am Abend backen wollen, aber der Teig war schneller. In der ursprünglich vorgesehenen Backform hatte er sich selbstständig gemacht und war übergelaufen. Auch die größere Form war nicht ganz passend, so dass das Brot eine Art Kragen gebildet hat.

Sauerteigbrot, selbst gebacken
Sauerteigbrot, selbst gebacken
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Endlich wieder ein Kinder- und Gemeindefest!

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Von Kindern Im Pfingstgottesdienst bearbeitete Gläser

Als wir uns Anfang des Jahres zu einer Besprechung des Kinder- und Gemeindefestes getroffen hatten, war allen Beteiligten aus Gruppen und Presbyterium recht schnell klar, dass wir es mit einer Gleichung mit mehreren Unbekannten zu tun haben würden: Zum einen war da die Corona-Lage, hinzu kam, dass manche Mitarbeitende und potientielle Gäste gerne am Pfingstwochende verreisen. Sollten wir also überhaupt am traditionellen Termin, also dem ersten Sonntag im Juni festhalten? – Und überhaupt, das Wetter! Je näher wir uns auf Pfingstsonntag zu bewegten, umso trüber schienen die Aussichten zu werden.

Umso größer das Glück, ja was für ein Segen, dass nicht nur das Wetter schließlich recht gut mitspielte! Angefangen bei der Vorbereitung über die praktische Durchführung bis hin zum Abbau arbeiteten die Mitarbeitenden Hand in Hand. Der Reibekuchen des Seniorenclubs z.B. fand wieder guten Anklang, alle achtzig Würstchen des Grillstands wurden verspeist, ja selbst an gespendeten Kuchen und Torten mangelte es nicht. Auch die anfangs eher verhaltene Beteiligung von Gästen steigerte sich noch recht ansehnlich. Die Ausgaben hielten sich ingesamt sehr in Grenzen. Eine gute Erfahrung – auch für die Zukunft – ist, dass kein Geld kassiert werden musste, die aufgestellten Spendenboxen wurden dieses Mal auch verwendet, um einen Obolus für Getränke zu entrichten.

Mal sehen, ob unsere Turmfalken auch in den nächsten Jahren, wie eigentlich zu erwarten, um diese Zeit ihre Jungen großziehen. Dann wird es wieder Live-Übertragungen von der Kirche ins Gemeindehaus geben. Dieses Jahr war dies eine Premiere: Turmfalken-Beobachtung live bei Kaffee und Kuchen im Bonhoeffer-Saal. Besonders interessiert wurde es jedes Mal aufgenommen, wenn die Küken von den Elterntieren gefüttert wurden.

Alles in allem war’s ein schönes Fest! Ein herzliches Dankeschön allen, die mitgewirkt haben!

Es folgen einige Fotos.

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Ein Teil des Reibekuchen-Teams
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Grillmeister …
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Außenansicht
Kaffee, Kuchen und Turmfalken-Beobachtung
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Schlangestehen für Eis-Köstlichkeiten
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Gut gemacht!

Eine ökumenische Nutzung unseres Außengeländes wurde für Pfingstmontag vorbereitet. Während des Abbaus am Ende unseres Festes kam eine Abordnung der katholischen Schwestergemeinde zum Aufbau einer Station für die Pfingstprozession:

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Eine Station für die Pfingstprozession von St. Franziskus-Xaverius am Ev. Gemeindehaus

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Einladung der kath. Kirchengemeinde zur Liturgischen Nacht vom 14. auf 15. April

Unter dem Motto „Wachet und betet“ lädt die katholische Schwestergemeinde in diesem Jahr wieder ein zu einer liturgischen Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag. Beginn ist um 21.30 Uhr mit einer Abendmahlsfeier in St. Franziskus Xaverius mit anschließender Beichtmöglichkeit, anschließend gibt es Gelegenheit zur Anbetung, zum Gespräch und zur Stille. Zum Abschluss der Nacht erfolgt um 5.00 Uhr ein Kreuzweg-Gebet.

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angedacht – „Was ist Wahrheit?“

„Was ist Wahrheit“? Dieser berühmt gewordene Ausspruch aus dem Mund des Pilatus kam mir in diesen Wochen der Passionszeit mehrfach in den Sinn. Der römische Statthalter laviert und relativiert, als er über das Schicksal des vor ihn gezerrten Jesus entscheiden soll.

Er bezeugt zwar, nichts Schuldhaftes an Jesus feststellen zu können, aber er bezieht dann doch keine Position, wie es angebracht gewesen wäre. Pilatus wäscht seine Hände in Unschuld, auch dies ist sprichwörtlich geworden.

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2+2=5-‚Meinung’©gemeindebrief.evangelisch.de

Ich denke an den russischen Angriffskrieg auf das ukrainische Nachbarland. Die Wahrheit im Sinn objektiver Tatsachen ist nicht erst kurz vor dem Überfall auf die Ukraine unter die Räder gekommen. Vielmehr sind die russischen Medien gezielt über Jahre und Jahrzehnte hinweg zur Täuschung und Irreführung der Bevölkerung missbraucht worden, während um Objektivität bemühte Berichterstattung massiv unterdrückt und kriminalisiert wurde. Alleine schon das Wort „Krieg“ im Blick auf die Ukraine zu benutzen, wurde unter Strafe gestellt.

Wir hören von Töchtern und Söhnen, die versucht haben, ihren Verwandten und Freunden in Russland zu vermitteln, was in der Ukraine wirklich geschieht. Vergeblich! Viele vertrauen eher der russischen Staatspropaganda von angeblichen „Nazis“, die ihr Unwesen trieben, als ihren eigenen Kindern oder Freunden, die noch dazu Tod und Zerstörung mit Fotos und Videos belegen können. Reinste Gehirnwäsche! – „Was ist Wahrheit?“

Besonders traurig macht mich bei alledem, dass selbst Menschen in Deutschland sich in den Dienst von Putins Lügennetzwerk verstricken lassen. Eins möchte ich zunächst klar sagen: Es wäre zutiefst unfair und unchristlich, pauschal z.B. von „den“ Russlanddeutschen zu sprechen, die alle Moskaus vorgegebener Linie folgten. – Aber ich sehe es durchaus als ein Problem an, dass auch in eher konservativ-christlich geprägten Kreisen eine gewisse Schwäche für vermeintlich „starke“ Männer an der Staatsspitze zu finden ist. Da soll einer für Ordnung sorgen, als moralisch verwerflich bezichtigte Lebensweisen wegdrängen und das Volk einen. Vermeintliche Feinde im Innern und von außen werden benannt, um die Machtbasis der herrschenden Clique zu festigen. – Das wurde so oder ähnlich ja leider während der Nazizeit mit den sogenannten „Deutschen Christen“ gerade auch im Oberbergischen durchexerziert.

Nachdenklich und zugleich traurig macht es mich in diesem Zusammenhang, dass es wohl keine Zeit gab, wo man sich so umfassend wie heute informieren konnte, zumindest in westlich geprägten Ländern. Aber wie werden Medien genutzt? Aus sozialen werden allzu schnell unsoziale Medien. Die Schleusen sind durch Desinformationskampagnen weit geöffnet für Lügen, Hetze, Beleidigungen und Aufrufe zur Gewalt. – Verschließen wir uns solchen Tendenzen als Christen, setzen wir bewusst den Akzent auf das Wort vom Kreuz und der Versöhnung durch Jesus Christus!

„Was ist Wahrheit?“, fragt Pilatus.

Im gleichen Evangelium (Joh 8,32) hören wir ein Wort Jesu:

Ihr werdet die Wahrheit erkennen,

und die Wahrheit wird euch frei machen.

Dafür lasst uns als Christen eintreten im miteinander reden und aufeinander hören, offen, klar und bestimmt, und zugleich liebevoll!

Mit herzlichen Grüßen

Martin Will, Pfr.

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UKRAINE-KRIEG: Kirchenkreis bittet um Geldspenden an Diakonie Katastrophenhilfe

Es gibt viele Wege, um Menschen beizustehen, die durch den Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine in Not geraten sind. Wir als Kirchengemeinde schließen uns dem aktuellen Aufruf unseres Kirchenkreises an. Hier ist der Wortlaut, zu finden auf https://www.ekagger.de/:

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xDKH_Karte_Ukraine (c) diakonie-katastrophenhilfe.de

Die Evangelische Kirche im Rheinland und der Evangelische Kirchenkreis An der Agger rufen in der aktuellen Kriegssituation zu Geldspenden für die Ukraine auf das zentrale Spendenkonto der Diakonie Katastrophenhilfe auf. Die Diakonie Katastrophenhilfe leitet die Spendengelder zielgerichtet an die Hilfsorganisationen vor Ort weiter.

Diakonie Katastrophenhilfe, Berlin, Evangelische Bank IBAN: DE68 5206 0410 0000 5025 02 BIC: GENODEF1EK1 Stichwort: Ukraine Krise. Online unter:

https://www.diakonie-katastrophenhilfe.de/spenden/spenden.php

Warum es sinnvoll ist, Geld zu spenden, begründet die Diakonie Rheinland-Westfallen-Lippe:

https://www.diakonie-rwl.de/themen/spenden-und-fundraising/spenden-ukraine

In einem Brief an die 24 Kirchengemeinden im Kirchenkreis An der Agger schreibt Superintendent Michael Braun: „Mit Sorge und Entsetzen müssen wir erleben, dass ein schrecklicher Krieg in Europa tobt. Ich möchte mich sehr bedanken, dass Sie in vielen Gemeinden in Gottesdiensten, gesonderten Friedensandachten, in Kreisen und Gruppen für den Frieden gebetet haben.“

Die Beratungsstelle für Flüchtlinge des Kirchenkreises (Hindenburgstraße 31, 51643 Gummersbach, 02261/61033, fluechtlingsberatung.anderagger@ekir.de) stehe für die Begleitung von geflüchteten Personen zur Verfügung und wird seit Montag auch verstärkt zum Ukraine-Krieg angefragt. Belma Hadžerić und ihr Team beraten in aufenthaltsrechtlichen und leistungsrechtlichen Fragen. Kirchengemeinden und Privatpersonen können sich gerne die Beratungsstelle wenden, wenn Flüchtlinge bei ihnen vor Ort weiterführende Hilfe und Unterstützung brauchen.

Sachspenden spielten aktuell in den Berichterstattungen eine wichtige Rolle. „Dennoch raten die Diakonie Katastrophenhilfe und die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe von Sachspenden ausdrücklich ab.“ Mit Geldspenden könnten Hilfsorganisationen vor Ort zielgenauer und bedürfnisgerechter arbeiten. Die Diakonie Katastrophenhilfe befürchtet zudem Blockaden der Fluchtrouten aus der Ukraine durch private LKW.

Superintendent Braun: „Jeder Krieg widerspricht Gottes Botschaft von der Liebe und der Versöhnung unter uns Menschen. Lassen Sie uns gemeinsam für den Frieden beten und vor Ort jetzt und in den kommenden Tagen das tun, was wir tun können und sollen.“

ukrainische Flagge

Gebete Jugendlicher für Frieden in der Ukraine

Hier folgen Gedanken und Gebete Jugendlicher aus unserer Gemeinde. Sie wurden in unseren Gottesdiensten am 27. Februar in den Fürbittengebeten vorgetragen. Vier Katechumeninnen und Katechumenen und eine konfirmierte Jugendliche hatten dazu beigetragen.

Ich habe Angst,

dass es einen Krieg gibt.

Ich sorge mich

um die Menschen in der Ukraine.

Ich hoffe,

dass es nicht zum Krieg führt.

Ich hoffe,

dass die Menschen in der Ukraine am Leben bleiben.

Tyler

Ich habe Angst,

dass der Krieg sich noch mehr verschärft.

Ich sorge mich um die Menschen,

die in der Ukraine leben

und die Familien, die ihr Zuhause verlassen,

weil sie flüchten.

Ich hoffe,

dass das bald wieder aufhört.

Ich wünsche mir,

dass die, die in der Ukraine leben,

bald wieder in Frieden und ohne Sorgen leben können.

Lenya

Ich habe Angst,

dass viele Menschen sterben werden

und kein friedliches Leben mehr führen können,

aber auch, dass Deutschland Opfer bringen muss.

Ich hoffe,

dass der Krieg schnell ein Ende nimmt

und dass keine weiteren Konflikte entstehen.

Ich bitte darum,

dass die Betroffenen Kinder und Familien

nicht mit Angst leben müssen.

Ich bitte darum,

dass die Kinder und Familien all dies

mit Vertrauen auf Gott durchstehen und überleben.

Julia

Ich habe Angst,

dass sich der Krieg mit der Ukraine noch weiter ausweitet

und dass auch irgendwann wir

also Deutschland – von dem Krieg betroffen sind.

Ich sorge mich

um die Menschen in der Ukraine,

um die Familien und die Kinder,

die möglicherweise von ihren Eltern getrennt werden.

Ich hoffe,

dass der Krieg bald oder besser gesagt sofort ein Ende hat.

Und dass all die zerstörten Gebäude wieder aufgebaut werden.

Ich wünsche,

dass all die Familien, die ihre Häuser verlassen haben,

Zuflucht finden.

Herr, wir bitten,

dass der Krieg zeitnahe ein Ende hat.

Herr, wir bitten dich,

dass all die Menschen in der Ukraine

von ihren Sorgen und schlimmen Gedanken befreit werden.

Henning

Ich habe Angst,

dass der Krieg nach Deutschland kommt.

Ich sorge mich um die Menschen,

die flüchten müssen.

Ich hoffe,

dass Putin den Krieg beenden wird.

Ich wünsche,

dass die Menschen sicher durch den Krieg kommen.

Ich bitte Gott,

den Menschen in der Ukraine zu helfen.

Celina

Ich hoffe, dass die Menschen wieder Frieden finden!

Till
ukrainische Flagge

„Gib Frieden, Herr, gib Frieden“

Superintendent Michael Braun: „Mit Entsetzen und Verzweiflung müssen wir mit ansehen, wie sich die alte Spirale von Gewalt, Lügen, Angst und Hass erneut dreht.“

Schon vor 2700 Jahren hielt der Prophet Micha die Hoffnung auf Frieden wach und schrieb:
„Sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Spieße zu Sicheln machen. Es wird kein Volk wider das andere das Schwert erheben, und sie werden hinfort nicht mehr lernen, Krieg zu führen.“
Aber auch in unserer Zeit werden immer noch viel mehr Waffen als Pflüge geschmiedet, und seit heute ist wieder Krieg in Europa.
Mit Entsetzen und Verzweiflung müssen wir mit ansehen, wie sich die alte Spirale von Gewalt, Lügen, Angst und Hass erneut dreht.
Dagegen scheint man wenig tun zu können, erst recht als Einzelner.

Gerade deswegen bitten wir Gott um Frieden und bitten auch Sie um Ihr Gebet:

Wir beten

um Frieden in der Ukraine, Russland und Weißrussland

um Einsicht und Vernunft bei den Regierenden

für jeden Soldaten der am Abzug zögert und nicht mordet

um jede Kugel, die fehl geht und jede Waffentechnik, die versagt

für alle Verwundeten, Vertriebenen und Opfer, dass sie Kraft und Hoffnung nicht verlieren und Hilfe erfahren

für alle Toten, dass Gott sich ihrer annimmt und ihre Angehörigen stützt

und darum, dass wir eines Tages wieder neu für Versöhnung, Verständnis und neue Hoffnung im menschlichen Miteinander beten dürfen

Jeder Krieg kennt nur Verlierer und Opfer, aber jeder Krieg lenkt von Problemen ab und scheint Probleme lösen zu können. Wir wissen, dass Kriege Probleme schaffen, Menschen entzweien und unendliches Leid über Generationen schaffen.

Beten wir um Frieden Herr zu unserer und zu jeder Zeit:

Gib Frieden, Herr, gib Frieden,

die Welt nimmt schlimmen Lauf.

Recht wird durch Macht entschieden,

wer lügt, liegt obenauf.

Das Unrecht geht im Schwange,

wer stark ist, der gewinnt.

Wir rufen: Herr, wie lange?

Hilf uns, die friedlos sind.

(EG 430)

Im Verwaltungsamt des Kirchenkreises An der Agger findet heute um 12.30 Uhr eine Friedensandacht statt.

KONTAKT

Superintendent Michael Braun, 02261 7009-42


Quelle: MEDIENINFORMATION VOM 24. Februar 2022

Evangelischer Kirchenkreis An der Agger

Referat für Öffentlichkeitsarbeit – Judith Thies

Auf der Brück 46 | 51645 Gummersbach | 02261 7009-45 | presse.anderagger@ekir.de

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