Ragoczy-Stift

Einblicke ins Ragoczy-Stift während der Coronazeit

In den Medien gibt es unzählige Berichte über das Leben der Menschen, die während der Coronapandemie in einem Alten-und Pflegeheim leben. Es fallen häufig die Worte „Isolation“, „Vereinsamung“ oder Ähnliches. Wir haben uns gefragt, wie es unseren Seniorinnen und Senioren in dieser Zeit geht und lassen sie hier zu Wort kommen. Die Fragestellung lautete:

Wie erleben Sie die Coronazeit in unserem Haus?

Frau Simon und Frau Mesenhöler:

Frau Simon und Frau Mesenhöler

Die getroffenen Maßnahmen des Gesundheitsamtes und der Einrichtungsleitung empfinden wir als gut und richtig. Wir müssen uns fügen und können ja nichts ändern. Wir empfinden keine Angst, sondern bleiben gelassen, frei nach dem Motto: „Was soll uns denn noch passieren?“. Uns fehlen allerdings doch die etwas weniger gewordenen Besuche und Angebote. Es ist langweilig geworden. Gymnastik und das Musizieren fehlen uns besonders, aber mit der Gesellschaft von anderen Bewohnern, dem gegenseitigen Vorlesen und erzählen, Telefonaten mit der Familie und vor allen Dingen mit Humor, lässt sich der „Leerlauf“ vertreiben. Wir sind froh die Impfung zu erhalten und freuen uns auf bessere Zeiten.

Herr Geissel:

Herr Geissel

Die getroffenen Maßnahmen akzeptiere ich und empfinde sie als angemessen. Ich habe keine Ängste, nur das Empfinden von Ungewissheit. Ich fühle mich sehr gut betreut und äußerst wohl hier im Haus. Was mir ganz extrem fehlt, ist die Physiotherapie! Die Freude über die zeitige Impfung ist groß und verbunden mit der Hoffnung auf anschließend „mehr Freiheiten“.

Frau Steinebach:

Frau Steinebach

Es wird ganz viel getan um möglichst vieles zu ermöglichen: tägliche Testung der Mitarbeiter und der Besucher, das Tragen von Masken von allen Mitarbeitern. Grundsätzlich sind alle getroffenen Maßnahmen sicher richtig und man hat es hingenommen wie es ist. Einige Regeln empfinde ich jedoch als zu „scharf“, z.B. dass es überhaupt keine weihnachtliche Feier oder wenigstens ein Kaffeetrinken gab, oder dass im Haus nicht gesungen und musiziert werden darf. Was mir in dieser Zeit hilft, sind die vielen Telefonate mit meinen Töchtern und hier und da ein Päckchen von ihnen. Dass es für die Bewohner und Mitarbeiter so früh möglich ist, geimpft zu werden finde ich sehr positiv.

Frau Kakuschki:

Frau Kakuschki

Die getroffenen Maßnahmen und Regeln sind gut und richtig. Es ist besser jetzt auf einige Dinge zu verzichten und gesund zu bleiben. Mir fehlen zwar die großen Angebote wie Musizieren, Singen und Gymnastik, aber wenn man geduldig ist, kommen auch wieder bessere Zeiten. Ich bin dankbar hier sein zu können und fühle mich gut versorgt. Die Einschränkungen sind gut auszuhalten, da ich sehr anpassungsfähig bin (im Gegensatz zu einigen anderen Bewohnern, die ständig etwas zu meckern haben). Angst empfinde ich nicht, und ist auch nicht hilfreich, es ist nur eine gewisse Unsicherheit, was die Zukunft für die Jugend bringen wird. Das tägliche Beten am Morgen und am Abend, regelmäßige Telefonate und Besuch von der Familie helfen die coronabedingten Maßnahmen zu erleichtern. Großes Lob an die Heimleitung für die vorausschauende Planung bezüglich Testungen und der Möglichkeit, so zeitig die Impfungen zu erhalten.

Frau Büttner:

Frau Büttner

 Ich fühle mich hier gut geschützt. Auch wenn einige Dinge, wie beispielsweise meine Geburtstagsfeier, sehr minimalistisch ausfielen. Wir haben auf Entfernung gefeiert und alles auf Fotos festgehalten. Die regelmäßige Testung der Besucher von Beginn an und die schnelle Impfmöglichkeit in unserem Haus empfinde ich als sehr positiv. Ich habe wenig Verständnis, wenn sich einige Menschen gegen die Impfung entscheiden. Die vorübergehende Einstellung des Gymnastikangebots finde ich schade, denn die Bewegung fehlt.

Frau Schön:

Frau Schön

Ich fühle mich gut aufgehoben, auch wenn die Besuche von außerhalb etwas weniger geworden sind. Das Leben ist anders, doch die Maßnahmen und Empfehlungen sind richtig. Mir fehlen derzeit besonders das Gymnastikangebot und der Physiotherapeut. Meine Hoffnung liegt jetzt auf der 2. Impfung um einen kleinen Schritt Richtung Normalität zu gehen.

Frau Dresbach und Herr Vor:

Frau Dresbach
Herr Vor

Es gibt schon einige Dinge, die wir derzeit vermissen. Die Beschäftigungsangebote und die damit verbundene gemeinsame Zeit, die Fußpflege und die Friseurin fehlen uns. Die allgemeine Stimmung empfinden wir als verhalten. Auch die traditionelle Weihnachtsfeier mit den Angehörigen hat einfach gefehlt. Die Einrichtungsleitung und das Personal geben uns allerdings trotz Corona Lichtblicke, wie beispielsweise ein kleiner geschmückter Weihnachtsbaum für jeden Bewohner in der Weihnachtszeit. Wir fühlen uns hier geborgen und auf keinen Fall eingesperrt oder bevormundet. Man darf ja das Haus jederzeit verlassen, doch unser Verstand sagt uns, was richtig ist. Wir haben regelmäßig telefonischen Kontakt zu Verwandten und Freunden. Wir denken positiv und fühlen uns zu Hause.

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