Oberflächlich betrachtet, könnte man meinen, die Zeit vor dem Schlüpfen unserer Falkenjungen sei eher langweilig. So konnte seit Beginn des Brutgeschäfts, anders als zuvor, nicht ein einziges Mal beobachtet werden, dass ein Beutetier in die Turmnische gebracht worden wäre. Auch ist das Nest, bis auf wenige Ausnahmen, praktisch ständig besetzt. Die Eier müssen schließlich warm gehalten werden. Nachts ist dabei ausschließlich das Weibchen damit beschäftigt.
In den vergangenen Tagen konnte tagsüber aber vermehrt festgestellt werden, dass sich das Männchen öfter als in den Wochen zuvor am Brüten beteiligte. Einige statistische Details werden weiter unten noch aufgezeigt, doch zunächst kann man sich im folgenden Video einen Eindruck verschaffen vom ständigen Kommen und Gehen bzw. Fliegen.
Nun zur statistischen Auswertung: Während das Männchen innerhalb 24 Stunden 2 Stunden und 8 Minuten aktiv brütete mit einer Höchstdauer von 40 Minuten am Stück, verteilt auf 10 Sequenzen zwischen 7.01 Uhr und 18.42 Uhr, war das Nest, von wenigen Ausnahmen abgesehen, ständig vom Weibchen besetzt. Dessen erste Außenaktivität belief sich morgens um 5.13 Uhr auf ca. eineinhalb Minuten. Das Männchen muss sich übrigens tagsüber sehr nah am Nest aufhalten, da es meistens sehr schnell in der Mauernische des Kirchturms erscheint, nachdem das Weibchen weggeflogen ist.