Monatsspruch_Dezember_2024

angedacht – Die Nacht ist vorgedrungen

Monatsspruch_Dezember_2024
Jesaja 60,1 Monatsspruch Dezember 2024

[Beitrag veröffentlicht im Gemeindebrief Winter 24/25]

In dieser Zeit des Jahres, wo die Tage immer kürzer werden und die Nächte länger, haben manche Leute ihre liebe Not, zumal diejenigen unter ihnen, die zu Depressionen neigen. „Schwermut“ nannte man das früher. Eigentlich ist das ein recht treffendes Wort für einen Gefühlszustand, der davon Betroffenen nicht nur die Gedankenwelt verdunkelt, sondern auch körperliche Auswirkungen haben kann, so dass sie sich saft- und kraftlos fühlen.

„Wir leben in dunklen Zeiten“. So oder ähnlich lautet die Analyse landauf landab angesichts wirtschaftlicher Schwierigkeiten, der bedrohten demokratischen Ordnung durch extreme Kräfte, den sichtbaren Folgen des Klimawandels und im Blick auf die weiter wütenden Kriege in der Ukraine und in Nahost.

Auch die Christenheit ist von diesem Dunkel nicht ausgenommen. Rudolf Bohren, einer meiner Heidelberger Professoren, schrieb einmal:

„Wird’s finster auf Erden, fällt die Nacht auch über die Christenheit.“ Und er fährt fort: „Auch heute nimmt Jesu Gemeinde teil am Dunkel, das die Völker bedeckt, wird eingehüllt in die Finsternis, die auf der Erde herrscht. Sie leuchtet nicht in der Welt, wirkt nicht attraktiv, ihre Tätigkeit leidet an Erfolglosigkeit.“

Wer die Augen auch als Christ nicht verschließt vor der Welt, wie sie ist, kann sich wohl auch gut hineinversetzen in die perspektivlos erscheinende Situation, in der sich Israel ca. fünfhundert Jahre vor Christi Geburt befand. Da war die Erfahrung der babylonischen Gefangenschaft, die Rückkehr ins zerstörte, zerrüttete Land, die lähmende Perspektivlosigkeit, die auf dem Volk wie Blei lastete. Doch der Prophet spricht gerade hier dem Volk mutmachende Worte zu:

Mache dich auf, werde licht; denn dein Licht kommt, und die Herrlichkeit des HERRN geht auf über dir!

Ihr seid bereits jetzt, auch in all dem Dunkel, das die Erde bedeckt, hineingenommen in diese neue Wirklichkeit! Werdet offen für Gottes Geist, er öffnet Euch die Augen für sein Licht, reißt Euch heraus aus der resignativen Grundhaltung hin zu einer Hoffnung, die Euch anspornt, Gottes Wirken zu vertrauen. Zumal mit Jesu Geburt dieses Licht in der Finsternis auch uns gilt: Das Licht scheint in der Finsternis (Joh 1,5).

Hier kommt mir der Schriftsteller und Liederdichter Jochen Klepper in den Sinn. Er hat im Jahr 1938, in dunkelster Zeit Nazi-Deutschlands, ein Adventlied gedichtet:

Die Nacht ist vorgedrungen, der Tag ist nicht mehr fern! So sei nun Lob gesungen dem hellen Morgenstern!
Auch wer zur Nacht geweinet, der stimme froh mit ein. Der Morgenstern bescheinet auch deine Angst und Pein.
(EG 16)

Von Klepper ist die Aussage überliefert: „Leicht lässt Gott uns nicht singen“. Damit ist nicht gemeint, dass die Melodie dieses Liedes besonders kompliziert wäre, sondern er bezieht das auf die böse Zeit, die ihm große Sorgen machte und auch persönlich mehr und mehr zusetzte. Mit einer getauften Jüdin verheiratet, sah er die Zeichen der Zeit besonders deutlich, und doch – oder gerade weil er Gottes Zusage zu vertrauen suchte – konnte er ein solches tiefgründiges Lied dichten.

Ich schließe mit der dritten Strophe:

Die Nacht ist schon im Schwinden, macht euch zum Stalle auf!
Ihr sollt das Heil dort finden, das aller Zeiten Lauf von Anfang an verkündet, seit eure Schuld geschah.
Nun hat sich euch verbündet, den Gott selbst ausersah.
In diesem Sinn wünsche ich Ihnen und Euch eine helle, lichte Zeit im Advent.

Mit herzlichem Gruß

Ihr und Euer Martin Will, Pfarrer

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Gemeindebrief Winterausgabe (Webversion)

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Barockkirche Eckenhagen im Winter [Foto: Bärbel Dittrich]

Geschafft! Bezogen auf die Kirchenjahreszeit, im Übergang vom Ewigkeitssonntag, der das Ende des Kirchenjahrs markiert, hin zum Anfang, der Zeit des Advent, ist unser neuester Gemeindebrief wieder verfügbar. Aufgrund der verstreuten Lage unserer Kirchengemeinde mit 37 Ortschaften und Höfen und der großen Ausdehnung wird der Gemeindebrief nur in bestimmten Teilen des Gemeindegebiets verteilt. Das geschieht dort, wo sich Austeilerinnen und Austeiler dazu bereit erklärt haben. – Wer zu dieser persönlicheren Art der Zustellung beitragen möchte, kann sich gerne mit uns Verbindung setzen.

Alternativ besteht die Möglichkeit, den Gemeindebrief an den bekannten Stellen wie Kirche, Gemeindehaus, Kapelle (dort auch in einer Kiste vor der Tür), von Banken, Geschäften und Lokalen mitzunehmen, gerne auch für weitere Familienmitglieder, Nachbarn etc.

Nun sind manche Leute ja besonders daran interessiert zu erfahren, wer getauft, getraut oder beerdigt worden ist. Dies wie auch Nachrichten über besondere Anlässe wie Traujubiläen und Geburtstage können wir leider in der hier bereitgestellten, „abgespeckten“ Webversion aus Datenschutzgründen nicht veröffentlichen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Heimatverein erneuert Beleuchtung der Barockkirche

Heimatverein erneuert Beleuchtung der Barockkirche

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Hoch hinaus zur Erneuerung der Kirchenbeleuchtung

Manch aufmerksamen Bewohnerinnen und Bewohnern mag es inzwischen aufgefallen sein, dass die Kirche seit dem zweiten Wochenende im November wieder in den Abendstunden angestrahlt wird. Dies hat die ev. Kirchengemeinde der großzügigen Initiative des Heimatvereins zu verdanken. Der Heimatverein Eckenhagen hat die komplette Modernisierung auf LED-Beleuchtung organisiert und finanziert. Wir danken an dieser Stelle nicht nur hierfür, sondern sehen darin auch eine besondere, konfessionsübergreifende Geste als besonderen Ausdruck der Heimatverbundenheit.

Die bisherigen Leuchtmittel, auf vier Stellen um die herum Kirche angebracht, waren in die Jahre gekommen und entsprachen schon lange nicht mehr dem Stand der Technik. So verbrauchte ein einziger Strahler 400 Watt! Aus diesem Grund hatten wir die Beleuchtung in den letzten Jahren stark eingeschränkt und sie nur noch zu besonderen Anlässen eingeschaltet.

Nun kann man sich, z.B. nach Rückkehr aus einem Urlaub, auch wieder abends darüber freuen, sich der vertrauten Kirche und dem Ort zu nähern. – Oder einfach von zu Hause aus den vertrauten Anblick in der Dunkelheit wahrnehmen, so, wie eine ältere Dame vom Aggerberg, die sich dafür einmal extra bedankte.

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Heimatverein Eckenhagen – Beitrag zum Volkstrauertag 2024

Heimatverein Eckenhagen – Beitrag zum Volkstrauertag 2024

Nie wieder Krieg – Erinnerung und Verantwortung

-Erinnerung und Verantwortung
Nie wieder Krieg! – Erinnerung und Verantwortung

Zur diesjährigen Gedenkveranstaltung zum Volkstrauertag auf dem Zöper Friedhof in Eckenhagen veröffentlichen wir hier einen Text des Heimatvereins Eckenhagen. Es folgen weitere Fotos, die uns freundlicherweise von Otto Engelbertz zur Verfügung gestellt wurden.

N I E W I E D E R K R I E G
-Erinnerung und Verantwortung-

Im Rahmen der wohnwirtschaftlichen Erschließung des Ortsbereiches „Am Heidchen“ und „Am Aggerberg“ musste das Kriegerdenkmal, welches nach dem ersten Weltkrieg für die gefallenen Turner vom Sportverein Eckenhagen errichtet wurde, Anfang der 1990-iger Jahre weichen.
Der verantwortungsbewusste Abrissunternehmer sicherte das alte Schwarzkreuz aus Stein mit den Maßen 60×60 cm und die Ehrentafel, auf der die gefallenen Turner aus Eckenhagen gelistet waren und übergab es dem Heimatverein Eckenhagen zur Einlagerung. Mit der Sanierung des Dachstuhles des Heimatmuseums wurden diese beiden Zeitzeugen der Geschichte bei Aufräumarbeiten zum Thema im Vorstand des Heimatvereins.
Es folgte der einstimmige Beschluss, dem Schwarzkreuz und der Ehrentafel wieder einen würdigen Platz zukommen zu lassen. Nur wo? Da auf dem Friedhof in der Zöpe gefallene Soldaten des 2. Weltkrieges ihre letzte Ruhe gefunden haben, lag es nahe, ein kleineres Denkmal in der Form des Denkmals vom Aggerberg, neu zu errichten.
Ziel sollte es insbesondere sein, dass die Ruhestätte der Soldaten des 2. Weltkrieges mit dem neu errichteten Denkmal ein Ort der Erinnerung und der Mahnung wird, also eine Gedenk- und Mahnstätte.
Die organisatorischen Maßnahmen waren mit Unterstützung unseres Bürgermeisters Rüdiger Gennies und dem Friedhofsamt schnell abgearbeitet. Durch Unterstützung eines heimat- und ortsverbundenen Unternehmers wurde das Denkmal innerhalb von nur 5 Tagen in Bruchsteinbauweise fertiggestellt. Hier gilt ein besonderer Dank den zwei Mitarbeitern, die das Mahnmal bei Dauerregen errichteten.
Dieser Ort soll ein Platz der Besinnung sein und ein Ort, der uns mahnt, die Werte von Frieden, Menschlichkeit, Versöhnung und Toleranz zu bewahren. Diese Gedenkstätte soll uns erinnern und ermahnen, was Fremdenfeindlichkeit, Hass, Krieg und Terror für schreckliche Konsequenzen für unser Leben und unsere Demokratie mit sich bringt.
Dieses möchte der Heimatverein Eckenhagen durch die Anbringung einer Gedenk- und Mahntafel sowie die Auflistung der gefallenen Soldaten aus dem 1. und 2. Weltkrieg aus Eckenhagen, stellvertretend für alle Opfer von Krieg, Gewalt, Verfolgung und Zerstörung deutlich machen.

Der Heimatverein