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Öffentliche Bekanntmachung – Kirchenaustritte 

Ich, Sandra Papendick, Presbyteriums-Mitglied seit 14 Jahren schreibe diesen Artikel. Es ist kein Geheimnis: „Die Kirche“ ist in Verruf geraten. „Die Kirche“?-Nein, dagegen wehre ich mich und versuche einmal, ein Bild zu schaffen von dem, was für mich sonst noch hinter „Kirche“ steckt.

Dazu hole ich etwas aus.
Wir dürfen uns in Eckenhagen glücklich schätzen, dass wir ein mittelgroßes Presbyterium mit den unterschiedlichsten Kompetenzen haben.
Und wir sind unendlich dankbar, dass wir auf ganz, ganz viele ehrenamtliche Mitwirkende zählen dürfen. Alle zusammen bieten ein buntes Angebot an Gruppen und Aktivitäten.

Die Corona-Zeit hat es uns eine Weile schwer gemacht, aber wir haben gelernt, damit umzugehen und uns flexibel darauf eingestellt. Mittlerweile herrscht die nächste Krise: Steigende Kosten des Lebensunterhalts, die sicher hier und da Sparmaßnahmen erfordern.

Immer mehr Menschen machen sich Sorgen, wie es weitergeht. Unsicherheit, ja Angst um die Existenz betreffen immer mehr Familien und Unternehmen. Es ist nur zu verständlich, dass wir alle uns fragen, wie das weitergehen soll. Wie lange können wir das stemmen? Können wir unsere Familien weiter ernähren? Welche Zukunft steht unseren Kindern bevor? Können wir für eine behütete und sichere Zukunft für unsere nachfolgende Generation sorgen? Wie können wir in Würde alt werden? Ich weiß die Antwort nicht, aber ich weiß, dass „die Kirche“ einen Beitrag leisten kann, indem Menschen für Menschen da sind.

Eine Konsequenz aus diesen unterschiedlichen Umständen sind wohl auch vermehrte Kirchenaustritte. Das ist bitter. Bitter für jeden, der sich in der Kirchengemeinde engagiert. Natürlich ist die Überschrift ein Witz, dass Kirchenaustritte öffentlich bekannt gemacht werden. Doch meine Absicht war es, dass dieser Denkanstoß gelesen wird.
Denken Sie doch einmal daran, was „die Kirche“ vor allem an Nicht-Materiellen Werten bietet, z. B. Gemeinschaft. Zuversicht. Zugehörigkeitsgefühl. Hilfe für Bedürftige. Unterstützung für Flüchtlinge. Vermittlung des Glaubens und christlicher Werte an Kinder und Jugendliche. Dasein für einsame Menschen. Austausch mit Gleich – und Anders-Gesinnten.
All das können wir in den vielfältigen Angeboten erleben: im Gottesdienst, Kinder- Gottesdienst, Chor, Posaunenchor, Seniorentreff, Trauer-Café, beim Spiele-Nachmittag, im kirchlichen Unterricht, Besuchsdienst, Flüchtlingskaffee, in der Jungschar, in der Kleiderkammer, im Handarbeitskreis, bei den Konzerten usw. erfahren.

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„Kirchenaustritt“ plassmann (c) gemeindebrief.evangelisch.de

Ich habe in der evangelischen Kirchengemeinde Eckenhagen meine Heimat gefunden und empfinde tiefe Dankbarkeit und Freude, Teil der ein oder anderen Gemeinschaft zu sein und anderen Menschen etwas zu geben. Versuchen Sie es doch auch einmal: Kommen Sie in den Gottesdienst und gönnen Sie sich einen Moment der Besinnlichkeit. Unsere zwei Gotteshäuser, die Kirche in Eckenhagen und die Kapelle in Sinspert laden allein als historische Bauwerke an kraftvollen Orten dazu ein. Tanken Sie auf. Lauschen Sie dem einfühlsamen Spiel unserer Organistin Helene Jedig an der prachtvollen Barockorgel. Schauen Sie einmal vorbei beim Spiele-Nachmittag und genießen Sie unbeschwerte Momente und eine kleine Auszeit im Café Lebensfreude von Beate Klein oder, wenn sie einen Menschen verloren haben und in Trauer sind, nutzen Sie die aufbauende Gemeinschaft im Trauer-Café. Oder bringen Sie Ihr Kind zum Kindergottesdienst oder zur Jungschar. Oder tun Sie sich, Ihrem Körper und Ihrer Seele etwas Gutes und singen Sie mit uns im Musikteam.
Und für angenehme, abwechslungsreiche Momente für Menschen ab 60 Jahre bietet das Team des Senioren-Clubs Eckenhagen 60+ ein geselliges Programm.

Wir sind für Sie da! Kirchengemeinde lebt vom WIR. Das geht nur mit IHNEN. Lassen Sie uns wachsen, in dem Sie die Angebote nutzen und würdigen. Und wenn Sie bereits zu den aktiven Teilnehmern zählen, bringen Sie doch einen Freund, eine Freundin, einen Nachbarn, eine Nachbarin mit. Immer mehr Menschen sind einsam und froh und dankbar für etwas Zuwendung. Helfen Sie uns, ein vielfältiges Angebot aufrecht zu erhalten. Bleiben Sie in der Kirche. Oder kommen Sie wieder. Wenn Sie über einen Kirchenaustritt nachdenken, suchen Sie das Gespräch mit uns. Denn jeder einzelne Kirchenaustritt ist wie ein Schlag in die Magengrube. Wir möchten Ihre Beweggründe, wir möchten SIE kennenlernen- nicht erst, wenn es zu spät ist. Geben Sie uns eine Chance.

Wir leben in einer Zeit, in der Fernsehen, Medien, Social Media immer mehr Raum und Zeit einnehmen.

Doch wenn man einmal erlebt hat, wie schön es ist, an dem ein oder anderen Angebot teilzunehmen und Gemeinschaft, Miteinander, Zusammenhalt und Unterhaltung erfahren hat, dann frage ich mich: „Wie können wir mehr Menschen erreichen?“ Und ich frage Sie: „Was können wir für Sie tun, damit Sie sich zur Kirchengemeinde zugehörig fühlen?“ Und ich frage Dich: „Was können wir für dich tun, damit Du Dich der Kirchengemeinde mehr verbunden fühlst?“

Haben Sie, hast Du eine Idee, einen Wunsch für ein weiteres Angebot in unserer Kirchengemeinde?

Nehmen Sie sich Zeit für Besinnlichkeit. Nehmen Sie sich Zeit für Ihren Glauben. Ja, Kirche kostet Geld. Geld für die hauptamtlichen Tätigkeiten, Geld für Verwaltung, Geld für Instandhaltung, Geld für Material für die Gruppenangebote. So viele Ehrenamtliche sind dabei, die dieses große Angebot möglich machen. Wir sind für Sie da! Was können wir für Sie tun? Schreiben Sie uns an: eckenhagen@ekir.de oder sprechen Sie uns nach dem Gottesdienst an. Wir haben ein offenes Ohr für Sie und Ihre Sorgen. Sie können uns vom Presbyterium auch einfach anrufen. Die Telefonnummern finden Sie bei den Kontakten.

Seien Sie ein Teil der Gemeinschaft, die christliche Werte, Halt, Zuversicht und Glauben bietet und lebt.

Nein, kirchliche Austritte werden natürlich nicht öffentlich bekannt gegeben und niemand muss sich dafür rechtfertigen

Schließlich ist unsere Kirchengemeinde für alle offen, für Zugehörige anderer Konfessionen und Konfessionslose. Wir freuen uns, Sie zu sehen, von Ihnen zu lesen und mit Ihnen zu sprechen.

[geänderte Fassung vom 11.09.2022]